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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 138

1911 - Breslau : Hirt
138 Deutsche Geschichte im Mittelalter. da an liegt die Verwaltung der Stadt in den Hnden des Rates, der fr den Bau und die Unterhaltung der Stadtmauern, fr die Kriegs-tchtigkeit des nach Znften geordneten Heeres zu sorgen, Recht und Ge-richt wahrzunehmen hat. Um ihre Geldbedrfnisse zu befriedigen, fhrten die Städte schon frh neben direkten Steuern das Ungeld, die Akzise, ein und gingen damit den Fürsten voraus. Den Glanz und Reichtum uufrer alten Städte bringen noch heute ihre stolzen Bauten, Rathuser, Zunfthuser, Brunnen und Denkmler zum Ausdruck, vor allem die wundervollen Kirchen, die wie die Mnster zu Straburg, Freiburg und Ulm, die Dome zu Speyer, Worms und Cln ihre Ausfhrung in erster Linie der Tatkraft ihrer Brger verdanken. In der Mitte des 14. Jahrhunderts erstarkten die Znfte und for-derteu einen Anteil an den Ratsstellen fr sich. In der Regel warfen sie den Patriziern Unterdrckung der Armen und ungerechte Verwaltung des Stadtsckels vor. Ganz Deutschland ergriff damals diese Bewegung; sie wurde in verschiedener Weise durchgekmpft; hier gelang eine Einigung ohne Blutvergieen, dort wurden in den Straen schwere Schlachten ansgesochten (wie 1332 in Straburg), und der Sieger nahm grausame Rache an dem Besiegten. Bald wurden die Geschlechter ganz verdrngt, bald behaupteten sie sich, am hufigsten aber wurde den Znften irgendein Anteil an der Verwaltung der Stadt eingerumt. Doch ist eine gerechtere Verteilung der Lasten nur selten eingetreten, auch da nicht, wo die Znfte den vollen Sieg erfochten. In der Regelung der Verhltnisse zu den Nachbarn dagegen zeigten sich die Znfte kurzsichtiger als die Geschlechter, und durch ihre Bekmpfung des sich auf groe Geldmittel sttzenden Grohandels trugen sie dazu bei, da der deutsche Kaufmann die Mrkte, die er lange beherrscht hatte, schlie-lich an das Ausland verlor. 73. Die Ritter. (Vgl. S. 107.) Hinter Fürsten und Stdten trat das Rittertum an Bedeutung zurck. Zwischen die ausstrebende Macht beider hineingestellt, sah es sich bald ganz in die Verteidigung gedrngt und gentigt, Bndnisse zu schlieen, um sich nur zu behaupten. Auf dem Gebiete der Kriegfhrung wurde es durch das aufkommende Sldnertum in den Hintergrund gedrngt. 1315 erleidet ein Ritterheer gegen ein Bauernheer eine Niederlage, 1322 wird die letzte groe Ritter-schlacht, die bei Mhldorf, geschlagen, 1346 kommen bei Crecy schon Feuer-Waffen zur Anwendung. Auch die Zeiten des ritterlichen Sngers sind vorber. In der Stadt bt der Zunftmeister die Kunst des Meistergesanges; wenn sich dabei die Dichtkunst nicht auf der Hhe erhlt, so drckt dagegen die bung der bildenden Knste den spteren Jahrhunderten den Stempel auf. Die Prosa wird gepflegt vom Mnche, der in der Landessprache predigt, vom Stadtschreiber, der die Stadtchronik in der Landesmundart aufzeichnet. Die hheren Stellen der Verwaltung gehen aus den Hnden der Ritterbrtigen oder Geistlichen in die des juristisch Gebildeten der. Der Stadtschreiber ist der erste juristisch gebildete Beamte; auch hier folgen die Fürsten den Stdten nach, bald haben auch ihre Rte in Bologna oder Padua beide Rechte studiert.
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