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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 231

1911 - Breslau : Hirt
Die groen Gegenstze vor dem Kriege. 231 Besorgnisse. Deswegen wurde unter Fhrung des Kurfrsten Friedrich Iv. von der Pfalz ein Bund evangelischer Reichsstnde zu gegenseitigem Schutze, die Union, geschlossen (1608). Maximilian vereinigte demgegenber eine Anzahl katholischer Fürsten zu der Liga. Er war die Seele dieses Bundes; ein Jesuitenzgling wie Ferdinand Ii. und wie dieser zum Kampfe gegen die Feinde seines Glaubens entschlossen, ein tatkrftiger Fürst, in manchen Einrichtungen des Staates seinen Standesgenossen weit voraus. Es bestanden also vor Ausbruch des groen Krieges zwei organi-sierte Bndnisse, und es war die Frage, wie sie sich eintretendenfalls be-whren wrden. Fr die evangelische Sache war es von vornherein von bler Vorbedeutung, da sich die groen lutherischen Fürsten Nord-deutschlands von der Union fernhielten. 116. Die Lage in Europa. l. Der Westen. In den westeuropischen Staaten hatten die Religions-kriege einen Abschlu gefunden, die Machtfragen traten in den Vordergrund. Spanien hatte mit den Niederlanden nur einen Waffenstillstand, noch keinen Frieden geschlossen, es hatte also die Entscheidung nur vertagt. Die alten Weltherrschaftsgedanken Karls V. waren in den beiden Habsburgischen Monarchien nicht erstorben. War auch Spaniens Macht geschwcht, so schien doch andrerseits einer der groen Feinde weniger gefhrlich zu sein; denn seit dem Tode Suleirnans des Groen 1566 vor Szigeth erlahmte die Angriffskraft der Trken, und die Krfte der sterreichischen Habsburger wurden fr den Westen frei. Unter den evangelischen Mchten waren es die Niederlande, die am meisten an Macht und Reichtum wuchsen. Whrend ihres Unabhngigkeit^ krieges war zum ersten Male ein europischer Krieg in die Kolonien hinbergespielt worden; als Philipp Ii. Portugal erobert hatte, rissen die Niederlande die sdasiatischen Kolonien der Portugiesen an sich. Sie grndeten ihre Ostindische Kompanie, und Amsterdam wurde Mittelpunkt des Welthandels. In England zeigten die Stuarts wenig Neigung, sich in die religisen Kmpfe des Festlandes einzumischen; Jakob I. verfolgte die Puritaner (englische Reformierte, die die Hochkirche verwarfen und sich der schottischen Presbyterialkirche anschlssen), die nach Nordamerika auswanderten und dort die ersten englischen Niederlassungen grndeten. Sein Sohn Karl I. trachtete nach absolutistischer Regierung, begnstigte die katholisierenden Kultusfrmen und stie je lnger je mehr auf den Widerstand des Parlaments, so da er an einer groen auswrtigen Politik gehindert war. In Frankreich hatte Heinrich Iv., untersttzt von feinem Minister Sully, nach Herstellung des inneren Friedens die Wohlfahrt seiner Untertanen auf jede Weise gefrdert und u. a. in Kanada eine Kolonie gegrndet. Er nahm in der auswrtigen Politik die alten Ziele der franzsischen Könige wieder auf, die Macht Frankreichs zu erweitern, feine Grenzen im Osten zu verbessern, die habsburgifche Macht niederzuwerfen. Fr dieses Ziel, die Gre ihres Vaterlandes, gewann er alle Franzosen ohne Unterschied der Konfession. Es ergab sich von felbst, da er auf der Seite der protestan-tischen Mchte stand.
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