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1. Griechische Geschichte von 431 bis 338 v. Chr. - S. 1

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
A. Der Peloponnesische Krieg. I. Entstehung und Bedeutung des Krieges. 1. Das Urteil des Thukydides. [1,1.23] Thukydides aus Athen hat den Krieg der Peloponnefier und Athener beschrieben, so wie sie ihn miteinander geführt haben, und gleich 5 bei seinem stusbruch hat er angefangen, in der Erwartung, er werde be- deutend, denkwürdiger als die (Ereignisse der Vorzeit werden; das schloß er daraus, daß beide Parteien ihrer gesamten Rüstung nach auf der höhe der Kraft standen, als sie in ihn hineingingen, und daß, wie er sah, das übrige Griechenland sich beiden Parteien anschloß, gleich ober auch mit längerer 10 Überlegung. 3n der Tat, dies wurde die gewaltigste Erschütterung für die Griechen wie für einen Teil der Nichtgriechen, ja in gewissem Zinne betraf sie den größten Teil der Menschheit. — (Selbst den Perserkrieg) übertraf seine Länge gewaltig, und in seinem Verlauf traten für Hellas so viele unglückliche (Ereignisse ein wie niemals in einem gleichen Zeitabschnitte. Nie sind 15 so viele Städte genommen und entvölkert worden wie hier von Barbaren oder den Gegnern selbst, von denen ganz abgesehen, die bei ihrer Einnahme eine andere Bevölkerung erhielten, niemals sonst gab es so viel Verbannungen und Morde, die ebenso unmittelbar durch den Krieg wie durch die Parteikämpfe veranlaßt wurden; und was man früher nur auf Hörensagen 20 hin nacherzählte, während die tatsächliche Bestätigung nicht selten fehlte — jetzt stellte es sich als durchaus glaublich heraus, so die Berichte über Erdbeben, die sich hier über den größten Teil der Erde erstreckten und zugleich von großer Stärke waren, über Sonnenfinsternisse, die häufiger eintraten, als man nach den (Erinnerungen aus früherer Seit schließen konnte; auch 25 gewaltige Dürren gab es bei einzelnen Völkern, infolgedessen auch Hungersnot, und vor allem sie, die Hellas so besonders schadete und zu einem Teil vernichtete, die Pest; alle diese feindlichen Mächte traten im Bunde mit diesem Kriege auf. Sein Beginn rührt daher, daß Athener und Peloponnefier die nach der (Einnahme von (Euboia geschlossenen dreißigjährigen Verträge 30 • lösten. Die Gründe hierfür und ihre Streitpunkte habe ich zuerst dargestellt— Freilich für die eigentlichste, wenn auch am wenigsten ausgesprochene Ursache halte ich, daß die wachsende Macht der Athener und die Furcht, die sie deshalb den Spartanern einflößten, diese in den Krieg getrieben haben; die offen angeführten Gründe aber waren folgende. (Es folgt die Darstellung 35 des korkqraiischen und poteidaiatischen Krieges.)1 1 Nach der populären Auffassung war das „megarische psephisma" der eigentliche Grund des Krieges (vgl. S. 2), Thukydides sieht tiefer: er ermähnt es hier überhaupt nicht und polemisiert an andrer Stelle (vgl. Quellenheft Ii1 S. 20ff.) ausdrücklich gegen diese Meinung. Kritisches Referat der modernen Darstellungen bei <E. nteqer, Gesch. d. fllt. Iv 298; Forschg. z. alt. Gesch. Ii 296ff. (Uuellenfammlung 1,2: Kran}, Griech. Geschichte von 431—338 v. Lhr. 1
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