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1. Bilder deutscher Kultur und Geschichte - S. 195

1898 - Langensalza : Schulbuchh. Gressler
195 Zugleich war es ihm klar, daß er für seine rheinischen Besitzungen an jener Republik einen besseren Nachbar habe, als an dem übermütigen und ländersüchtigen König Ludwig. Letzterer hatte alles gethan, um auch den Kurfürsten für seine Pläne zu gewinnen ober ihn wenigstens zu bewegen, eine neutrale Haltung anzunehmen. Er sicherte ihm für diesen Fall einen namhaften Teil der holländischen Beute zu. Ter Kurfürst aber lehnte den Antrag ab und schloß einen Vertrag mit den Hollänbern, worin er sich zur Aufstellung eines Hilfscorps von 20 000 Mann verpflichtete. Mit diesem zog er, während der Statthalter von Holland, Prinz Wilhelm von Omnien, mit Aufbietung aller Kräfte fein Land gegen die Angriffe der Franzosen nerteibigte, an den Rhein und vereinigte sich mit den Truppen des kaiserlichen Generals Monteciiculi. Auf das bringenbe Verlangen des Kurfürsten war letzterer, ba die französischen Heere beutsches Reichsgebiet verletzten, vorn Kaiser an den Rhein geschickt worden, aber nur, um „das nngezähmte wilbe Roß Brandenburg von allzu wilden Bewegungen abzuhalten". Montecuculi hatte den Befehl, sich in kein ernsthaftes Gefecht einzulassen. To verlief der Feldzug von 1672 und 1673 am Rhein und in Westfalen ohne Entscheidung. So oft die Brandenburger in günstiger Lage angreifen wollten, widersetzte sich Montecuculi, und so oft der französische General Turenne in gefährlicher Lage war und einer Niederlage entgegensehen mußte, hielten die Österreicher io lange Beratungen über den Angriff, daß Turenne inzwischen Zeit hatte, durch einen Rückmarsch sich und fein Heer zu retten. Aus Unmut hierüber und weil er feine kleveschen Besitzungen vom Feinde überschwemmt sah, von den Holländern aber die versprochenen Hilfsgelder nicht erhielt, beschloß der Kurfürst, mit Frankreich über einen Friebensvertrag zu unterhandeln. Derselbe kam am 16. Juni 1673 in Vossem, einem Torse zwischen Löwen und Brüssel, zustmtbe. Tie Franzosen mußten die kleveschen Landschaften und Festungen räumen und dem Kurfürsten 80 000 Livres als Kriegsentschädigung zahlen, wogegen dieser sich verpflichtete, die niederländische Republik nicht weiter zu unterstützen, den Fall ansge- 18*
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