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1. Bilder deutscher Kultur und Geschichte - S. 231

1898 - Langensalza : Schulbuchh. Gressler
231 mußte es dem andern sagen, das; Lützen brenne. Wallenstein hatte es anzünden lassen. Erst um elf Uhr blitzte ein Sonnenstrahl hernieder, und der Nebel flog. Die Heere erblickten sich. Tie Landstraße von Lützen nach Leipzig lag zwischen ihnen. Ter Natur einer Straße gemäß war sie etwas höher gelegen, und Wallenstein hatte sich dahinter festgesetzt, die Grüben vertieft und mit Musketieren angefüllt, deren Feuer die anf dem Blachfelde heraneilenden Schweden mörderisch empfing. Besonders wurde die Reiterei auf des Königs Flügel dadurch aufgehalten. Tie farbigen Fußregimeuter der schwedischen Mitte rückten mit günstigerem Erfolge vor und drangen siegreich über die Gräben. Ter linke Flügel dagegen unter Herzog Bernhard ward durch eiue kaiserliche Batterie an den Windmühlen bedrängt. So blieben also die Flügel der Protestanten zurück, und der König wollte auf seiner Seite helfen. Auf die kaiserlichen Kürassiere in dunkeln Rüstungen zeigend, sagte er zu Oberst Stahl-handske: „Greif sie an, die schwarzen Gesellen! Sie werden uns übel bekommen!" und den Smaländern zurufend: „Folgt mir, meine tapfern Burschen!" sprengte er gestreckten Lanfes über deu Graben, nicht bemerkend, daß ihm nur einige Reiter folgen konnten. „Ta vor uus steht der gefährlichste Feiud!" rief er aus und wies anf jenes Regiment Piccolomini. Ein Korporal desselben sah, daß dem großen Manne alles Platz machte, er faßte daher einen Musketier am Arme und sprach hastig: „Auf den da schieß! Der muß was Vornehmes sein." Und der Musketier schlug an, schoß und zerschmetterte dem Könige den linken Arm, daß das Blut spritzte und der zerschmetterte Knochen sichtbar wurde. — „Der König blutet!" — „Es ist nichts, meine Kinder, nur rasch vorwärts!" Aber Schmerz und Blutverlust überwältigten ihn, und sich zum Herzoge vou Laueuburg beugend bat er diesen in französischer Sprache, ihn unbemerkt aus dem Kampfe zu geleiten. Sie wendeten sich nach rechts rückwärts, damit es die Smaländer nicht gewahrten. Aber sie waren erst eine kurze Strecke entkommen, da donnerte von ihrer linken Seite das erschütternde Getöse eines Reiterregiments, welches seinen Angriff machte. Es war das Kürassierregiment Götz.
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