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1898 -
Langensalza
: Schulbuchh. Gressler
- Autor: ,
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
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Ter Alarm erfolgte, als noch tiefe Dunkelheit herrschte. Lange vor Sonnenaufgang setzten sich die Truppen in Bewegung. Ein dichter Nebel bedeckte das Thal der Maas. Herabfallend durchschüttelte er den Körper mit eisiger Kälte, verkündete aber auch einen smmigeu, heißen Tag. Unser Corps bewegte sich ans zwei Gebirgswegen ans der Umgegend von Carignan auf Francheval und Villers-Cernay. Während des Marsches konnten wir durch den Nebel links unten die langen Züge der Sachsen sehen, die von Touzy her auf Bazeilles und La Moneelle marschierten. Wieder sollten die Sachsen links von uns kämpfen wie bei St. Privat. Aber heute waren sie dem Feinde näher als wir, hatten auch den Alarmbefehl früher erhalten, denn das Oberkommando der Maasarmee befand sich bei ihnen. Sie hatten also einen bedeutenden Vorsprung vor uns und mußten den Feind früher erreichen. Ties und der vorn hörbare Schlachtenlärm trieb uns zur Eile an.
Zwischen Villers-Cernay und Givonne verschleierte eine bewaldete Höhe die Einsicht in die feindliche Stellung. Unsere Garde-füsiliere Vertrieben von dort die wenigen feindlichen Vorposten mit leichter Mühe, und wir konnten das Wäldchen durchschreiten und dem Feinde jenseits Auge in Auge seheu.
In einer tiefen Schlucht zu unsern Füßen lagen mehrere Dörfer und Gehöfte bis Bazeilles an der Maas. Jenseits dieser Schlucht stand der Feind in und hinter Erdwerken auf dem Thalrande des Flüßchens Givonne, und hinter dem Thalrande erhob sich ein Berg, Bois de ln Getraute genannt, dessen südlicher Teil bewaldet ist, dessen nördlicher kahler Teil mit seinem höchsten Punkte, dem Cal-vaire d'jlly, die ganze Gegend überragt. Vom Calvaire d'jlly senkt sich das Gelände nach rechts (Norden) bis zum Torfe Jlly am Fuße des unwegsamen Ardenner Waldgebirges, das die belgische Grenze bildet. Von dem jenseitigen Rande der Schlucht vor uns sprühten zahlreiche Kanonen und Mitrailleusen Tod und Verderben auf die links von uns in den Kampf tretenden Sachsen. Jetzt -war der Tag der Vergeltung gekommen. Wir zahlten die Hilfe zurück, die uns die Sachsen vor vierzehn Tagen bei St. Privat geleistet.