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1. Friedrich III. - S. 53

1890 - Langensalza : Schulbuchh. Gressler
53 verloren. Eben hatte sich von Arnim eine Havanna angezündet und erfreute Zunge und Nase an den ersten würzigen Zügen, da kam der Kronprinz auf ihn zu, und von Arnim nimmt rasch das duftende Kraut vom Munde. Doch, wie soll er mit der Cigarre in den Fingern salutieren? Fatal! Ein kurzer Seelenkamps und die Cigarre rollt in den Kies des Gartenwegs. „Unser Fritz" aber weiß als Raucher ein solches Opfer zu würdigen. Er bietet Herrn von Arnim eine frische Cigarre an! meint der werte Leser? — Nein! Und warum nicht? Wahrscheinlich, weil er keine bei sich führte. Der ^Kronprinz raucht ja als sparsamer Familienvater meist Pfeife. — Nein! Wie den Franzosen bei Wörth ist „unser Fritz" hinter der Cigarre her, hebt sie behutsam auf und bringt sie dem Offizier mit den Worten zurück: „Lieber Arnim, lassen Sie sich in dem Genusse Ihrer Havanna durch unser Gespräch nicht stören!" Das ist die schöne Geschichte vom Kronprinzen, und der sie zuerst mitgeteilt hat, ist selbst dabei gewesen. In der Sieges-Allee im Tiergarten zu Berlin ging ein höherer Offizier mit einer Dame am Arm spazieren. In gemessener Entfernung folgte ein Diener, und eine Strecke hinter ihnen fuhr langsam eine leere Equipage. Es mußten wohl sehr vornehme Herrschaften sein. Aber weder den Wagen noch den Diener beachtete eine alte Frau, die einen Handkorb mit Filzpantoffeln mühsam weiter schleppte. Da blieben der Offizier und die Dame vor der Hausiererin stehen, und ihre freundliche Anrede: „Schöne Schuhe, die Sie da haben," gab der Alten Mut. „Na, kaufen Sie doch ein Paar, liebe Dame, sie sind gut und schön warm," fügte sie empfehlend hinzu. „Was kosten denn diese?" fragte die Dame, indem sie in den Korb hineinlangte und ein paar Herrenpantoffeln nahm.
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