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1. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 54

1877 - Leipzig : Teubner
54 Alexander. vollen Antheil genommen, 838 v. (S. {Plut. Al. 9.). In den letzten Jahren lebte der Sohn mit dem Vater in Unfrieden, obgleich der Vorwurf der Theilnahme an Philipps Ermordung ihn mit Unrecht trifft {Plut. Al. 9. Just. 9, 7.). Er hatte, als er den Vater verlor, das zwanzigste Lebensjahr vollendet und sah sich als den natürlichen Erben der Krone an, obfchon er erwartete, daß man ihm dieselbe streitig machen würde. Nach seiner Thronbesteigung ergriff thu sofort der Gedanke, mit dem schon sein Vater sich getragen hatte, das persische Reich zu erobern und die Schmach des Persereinfalls zu rächen, zu welchem Zwecke Philipp ein Heer unter Parmenion und Attalos bereits nach dem Hellespont geschickt hatte. Doch tonnte er nicht sofort zur Ausführung schreiten, dctmancherlei Gefahren die Herrschaft des jungen, bet den Makedoniern selbst so beliebten Königs bedrohten {Just. 11, 1.). Vor Allem strebte sein Oheim Attalos mit Hülfe der ihm untergebenen Tntppen nach der Herrschaft, obgleich er in seinen Briesen große Ergebenheit heuchelte. Alexander ließ ihn daher durch einen Vertranten umbringen. Noch vor Beseitigung dieser Gefahr war Alexander selbst nach Griechenland gezogen, welches der Redner Demosthenes, der erklärte Feind der makedonischen Herrschaft, aufgeregt hatte. Alexander wurde in den Amphiktyonenbnnd aufgenommen, besetzte dann Theben und ließ sich zu Korinth zum Oberfeld-herru im Kriege gegen die Perser erwählen. So schien die von Griechenland her drohende Gefahr abgewendet. Nach seiner Rückkehr nach Makedonien, im Winter 336, unterwarf er die im Norden Makedoniens wohnenden abgefallenen Barbaren. Im Frühjahr 335 drang er über den Haimos ins Land der Triballer, nach deren Besiegung in das Gebiet der jenseits der Donau wohnenden Geteu ein, eilte nach Besiegung der Letzteren nach Jlly-rien und unterwarf es wieder. Arr. 1, 5 f. Diese Züge des Königs nach entfernten Gegenden hatten Demosthenes und andere Redner Athens zu netten Bewegungen benutzt. Ganz Griechenland erhob sich gegen die Fremdherrschaft; uur in Theben behauptete sich die makedonische Besatzung, wurde jedoch aus das Gerücht vom Tode Alexanders aus der Burg Kadmeia vertrieben. Aber kaum hörte Alexander von den Ereignissen in Griechenland, so zog er in Eilmärschen heran, rückte vor Theben, griff die Stadt nach vergeblich angebotener Versöhnung an und erstürmte sie. Gegen 6000 Thebaner fanden dabei den Tod. In Folge des hartnäckigen Widerstandes und aufgereizt durch die feit lange auf Theben erbitterten boiotischen Städte, berief Alexander eine Versammlung derselben und vollzog das von dieser gefällte Urtheil, daß die Stadt zerstört und der Rest der Einwohner in die ©claverei verkauft werden sollte; nur die, Tempel und des Dichters Pinbar Haus und Familie blieben aus des Königs Wunsch verschont. Just. 11, 2 ff. Plut. Al. 11. Arr. 1, 7—9. Die übrigen Griechen merkten sich die derbe Lehre und unterwarfen sich. Alexcmber kehrte barauf nach Makedonien zurück. Mit Eifer würden nun die Rüstungen gegen Persien betrieben. In Makeboniett sollte der erprobte Felbherr seines Vaters, Antipater, mit 13,500 Mann als Reichsverweser und als Hüter der unterworfenen nördlichen Barbaren und Griechenlands zurückbleiben. Der Köuig selbst brach mit uitgefähr 40,000 Make- doniern und Griechen im Frühjahr 334 ans. Er zog durch Thrakien nach dem Hellespont und ließ sein Heer durch die Flotte von Sestos nach Asien übersetzen. Plut. Al. 15. Just. 11, 6. Arr. 1, 11. Nachdem er auf den Ruinen Ilions feinem Ahnherrn Achilleus, der dem thatendurstigen Jünglinge als Vorbild vorschwebte, geopfert hatte, rückte er nach Eroberung von Lampsakos bis zum Fluß Grauikos vor, an dessen jenseitigem Ufer ihn 40,000 Feinde, darunter 20,000 griechische Söldner, unter deut Rhodier Mentnou in Schlachtordnung erwarteten. Gegen den Rath des vorsichtigen Parmenion erzwang Alexander nach trni: thiger Gegenwehr der Perser den' Uebergang und schlug sie, zuletzt auch die tapfer kämpfenden Söld^ ner; er selbst entging dem Todesstreiche eines tapferen Persers nur durch die Hülse des schwarzen Kleitos. Phot. Al. 16. Arr. 1, 12—16. Freudig öffneten ihm nun die zahlreichen griechischen Küsten-städte die Thore, nur Milet mußte erstürmt werden; durch Besetzung der Küsten schnitt er der persischen Flotte im aigaiifchett Meere die Zufuhr ab, besetzte dann die südlichen Küstenlandschaften, eroberte Halikarnaß nach starkem, von Memiton geleitetem Widerstände {Arr. 1, 20 ff.) und sandte bei herannahendem Winter die verheirateten Soldaten ans Urlaub nach Hause, wo sie Alexanders Thaten priesen und zahlreiche Rekruteu unter die Fahnen lockten. Er zog daun nach Einnahme von Lykien, Pamphylien und Pisidien gegen Gordion, die alte Hauptstadt Phrygieus, wo er den verhängnißvollen Knoten, an dessen Lösung nach einem alten Orakel das Schicksal Asiens hing, in bedeutungsvoller : Weise mit dem Schwerte löste. Plut. Al. 17 ff. Arr. 1, 24 ff. Im Frühjahr 333 unterwarf er, verstärkt durch die Beurlaubten und zahlreiche Neugeworbene, Paphlctgottien und Kappadokieu und zog dann nach Tarsos in Kilikien, wo er in Folge eines Babes im eiskalten Flusse Kydnos schwer erkrankte, aber bttrch eitt kräftiges Mittel feines Arztes Philippos, dem er trotz vielfacher Verleumdungen ein wohlverdientes Vertrauen bewies, gerettet wurde. Curt. 3, 1, 4 f. Just. 11, 7 ff. Plut. \ Al. 18. Arr. 2, 6 f. Daraus rückte er, als er von dem Heranzuge eines ungeheuren Perserheeres unter Dareios selbst hörte, nach Besetzung der wichtigen kilikischen Pässe nach Jssos, wo er im Nov. 333 die Perser trotz ihrer Menge und der Tapferkeit von 30,000 griechischen Soldnern gänzlich schlug; des Dareios Mutter Sisygambis, seine Gemahlin Stateira und mehrere seiner Kinder wurden gefangen, von dem Sieger aber edel behandelt. Dareios selbst rettete sich mit Mühe in das Innere des Reiches. Curt. 3, 7—12. Arr. 2,7 ff. Just. 11, 9. Plut. Al. 19—21. Darauf schlug der Sieger den Weg nach Syrien ein, erbeutete in Damaskos reiche Schätze und eroberte Phoinikien bis auf Tyros, welches er erst im Attg. 332 nach siebenmonatlicher Belagerung einnahm und die Einwohner, die nicht im Kampfe gefallen waren, theils kreuzigen ließ, theils als Sclaven verkaufte. Curt. 4, 2—4. Arr. 2, 16—24. Plut. Al. 24 f. Die inzwischen von Dareios wieberholt gemachten Friebensvorschläge und Anerbietungen, Vorberasien abzutreten und dem Mexauber eine seiner Tochter zu vermählen, wies der letztere zurück und bestand auf unbedingter Unterwerfung. Plut. Al. 26. Curt. 4, 1, 5. Darauf unterwarf er im Herbste 332 Palästina, eroberte
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