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1. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 59

1877 - Leipzig : Teubner
Alexis — int I. 389 sie zerstörte; später ist inan, wol mit Unrecht, bemüht gewesen, diese Barbarei dem Amru, Feldherrn des Chalisen Omar (651), zuzuschreiben. Vgl. Ritschl, die alexandr. Bibliotheken. Bresl. 1838 liebst Corollariuin, Bonn 1840 (Opusc. Bd. l.). Das Mus eion gewährte den verdienstvollen Männern, welche zur Ordnung, Vervollständigung, Verbesserung der Handschriften beitrugen, ehrenvollen Unterhalt (fi ev Movoslco onrjoig); es war der Centralpunkt der Bildung und Gelehrsamkeit. In den bürgerlichen Unruhen unter Aurelian ward auch dieses zerstört. Vgl. j Parthey, d. alex. Museum. Berl. 1838. Sammlung und Sichtung der vorhandenen Litteraturschätze, sowie das Streben, alle zur Erklärung derselben nöthigen Kenntnisse sich zu erwerben, ist das charakteristische Merkmal dieser Zeit. Für Sammlung und Ordnung der Bibliothek sorgten die Bibliothekare Zenodotos, Kallimachos, Era-tosthenes, Apollouios, Aristophanes, Aristarchos. Die Grammatik in dem weitesten Sinne des Alterthums wurde besonders gepflegt, aber auch in der Mathematik u. Astronomie sind die Leistungen der Alexandriner bedeuten!). Die griechische Bibelübersetzung ist unter den Ptolematern hier entstanden u. die ältesten Theile der von jüdischen Verfassern gemachten Sibyllenorakel reichen in dieselbe Zeit hinauf; unter denen, die einzelnen Schriftstellern ihre besondere Sorgfalt zuwandten, find für Homer zu nennen: Zenodotos, Aristophanes v. Byzanz und namentlich Aristarch. Ans diesem Streben d. Ordueus des Mustergültigen gingen angeblich einige Verzeichnisse (umwveg) hervor, die der Nachwelt zur Richtschuur dienen sollten. Der Kanon der epischen Dichter — herrührend von Aristophanes v. Byzanz und Aristarch umfaßte den Homer, Hesiod, Panyasis, Antimachos, Peisander; v. Jambographen den Archilochos, Hipponax, Simonides v. Amorgos;von Elegikern den Kallimachos, Philetas, Kallinos, Mimnermos; von Lyrikern den Alkman, Alkaios, die Sappho, den Stesichoros, Pindaros, Bakchylides, Jbykos, Anakreon, Simonides v. Keos; von Tragikern den Aischylos, Sophokles, Euripides, Ion und Achaios; v. Komikern den Epicharmos, Kratinos, Enpolis, Aristophanes, Pherekrates, Platon (alte K.). Antiphanes und Alexis (mittl. K.). — Menander, Philippides, Diphilos, Philemon, Apollodor (neue K.). — Ju der Prosa die Historiker Herodot, Thukydides, Lenophon, Theopompos, Ephoros, Auaximeues, Kallisthenes; die Redner Antiphon, Andokides, Lysias, Jsokrates, Jsaios, Aischines, Lykurgos,Demostheues,Hyperides, Deiu-archos. Indeß ist dieses Verzeichniß so planlos, lückenhaft und theilweise sogar fehlerhaft, daß Bernhardt) wol Recht hat, wenn er dasselbe für ein trümmerhaftes, ans vollständigeren Katalogen unkritisch gezogenes Register hält, den Canon Alexandrinorum aber als eine aus Mißverständniß einzelner Stellen (z. B. Quintil. 10, l, 54. 59.) hervorgegangene Fiction ganz entfernt.— Ein eigener Alexandrin ifcher Dialekt' ferner ward hier ausgebildet. Ebenso prägte sich den Dichtern dieser Schule auch der Stempel der Gelehrten (yqu^fiaxluol) aus; Reinheit der Diction, Glätte und Feinheit der Darstellung, geregelter Versbau vermögen nicht für den öfteren Mangel lebendiger Phantasie it. lebensfrischer, natürlicher Darstellung zu entschädigen. Apollonios aus Rhodos, Aratos, Kallimachos, Rikandros, Philetas gehören zu den bedeutenderen Dichtern dieser Schule. Alexis, "Altais, aus Thurioi in Griechenland, Dichter der s. g. mittleren Komödie seit 384 v. C., erreichte, fortwährend thätig u. regsam, ein Alter von 106 Jahren. Dies lange Leben macht die Menge seiner Stücke (nach Suidas 245), den Gebrauch von Motiven und Charakteren (die Rolle des Parasiten, welche eigentlich der neuern Komödie angehört) und die ungleiche Diction erklärlich. Die zahlreichen Fragmente zeigen ihn als einen Dichter von Geist und guter Beobachtung, der die Sprache leicht und geschmackvoll zu handhaben weiß. Fragmente gesammelt und heransg. v. Hir-schig, 1840. Meineke, hist. crit. com. gr. p. 374. Alfenus (vielleicht richtiger Alfenius)_Vartt§, Publius, ans Cremona, anfänglich Schuster in seiner Vaterstadt/ ging nach Rom, wurde Schüler des gefeierten Juristen Serv. Sulpicius Rnfus und erlangte als Jurist großen Ruf, wie er denn auch als Schriftsteller (40 11. digestorum) in diesem Fache auftrat. Catull hat an ihn das 30. Gedicht gerichtet. Horaz (sät. 1, 3, 30 ff.) scheint Anlaß gehabt zu haben den Stolz des Emporkömmlings ein wenig zu dampfen. Algidum, kleine Bergfeste auf einer der Höhen des Algidus, wahrscheinlich beim h. Cava. Liv. 26, 9. Algidus mons, eine Bergreihe von Tnsculitm und Veliträ gegen Präneste hin, j. Monti di Ve-letri oder Fajola; ein Hauptstützpunkt der Aequer, die von hier häufig ihre Angriffe unternahmen (Liv. 3, 2. 3. u. oft.); rauh (Hör. od. 1, 21, 6. 3, 23, 9.), reichbewaldet (4, 4, 58.), alter Sitz des Dianendienstes (1, 21, 6. carm. saec. 69.). Alimentarii, eigentlich zum Empfangen ihres Unterhalts Berechtigte, vorzugsweise die Kinder armer, auch noch lebender Eltern, welche monatlich ihren Unterhalt aus Stiftungen rotn. Kaiser empfingen. Der milde Nerva begann eine solche menschenfreundliche Wirksamkeit, die erste im ganzen Alterthume, Trajan führte sie ans zu Veleja bei Placeittia, deren Urkunde wir noch in größeren Bruchstücken haben (vgl. Wolf, kleine Schriften Ii. S. 895. und zahlreiche epigraphische Arbeiten über die Urkunde); eine ähnliche von dem jüngeren Plinius in Comum finden wir Plin. ep. 7, 18. erwähnt. Hadrian erweiterte die Stiftungen des Trajan, und unter den Antoninen kanten neue Anstalten, vorzüglich für die bis dahin weniger bedachten Mädchen, hinzu, wahrscheinlich jedoch aus Rom beschränkt. Pertinax hob die Anstatt Trajans auf, während Alexander Severus wieder eine ähnliche Stiftung begründete; doch scheinen die ersten mehr wirkliche Kinderverpflegungsanstalten, das letzte mehr ein Legat gewesen zu sein. Vgl. Franke, z. Gesch. Trajans, S. 377—420. Aliphera (Liv. 28, 8. 32, 5. Cie. ad Att. 6, 2., ’Axicpslqcc, 7], Pol. 4, 77 ff. oder ’Jxi'cpriqcc, Paus. 8, 26. 27.), j. Nerowitza, Bergstadt im süd-westl. Arkadien an einem Nebeuflüßchen des Al-pheios. Die Bewohner betheiligten sich bei der Gründung von Megalopolis. Im Bundesgenossen-kriege (219—217) nahm Philipp Iii. die sehr feste Stadt nebst der Burg ein, woselbst sich ein Tempel der nach einheiln. Sage hier geborenen und erzogenen Athene mit einer sehr geschätzten Bild-
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