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1. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 75

1877 - Leipzig : Teubner
Amykos Speer und Bogen. Sie stand auf einer mit vielen Bildwerken oder Reliefs gezierten, in Form eines Thronsessels erbauten Capelle, die zu Kroisos' Zeit der Magnesier Bathykles verfertigt hatte (Paus. 3, 18, 9 ). Die spartanischen Frauen webten dem Gotte jährlich einen Chiton. — Da Tyndareos, der Gemahl der Leda, hier seinen Sitz hatte, werden die beiden Söhne derselben auch wol Amyclaei fratres genannt. — 2) Stadt in Latium am tyrrhenischen Meer bei Tarracina, nach alter Form Amunclae, in schlaugenreicher, ungesunder Gegend, in der Römerzeit verlassen; das tacitae Amyclae bei Verg. A. 10, 564. deutet wol dies Verlasseu-sein an, mit Anspielung auf die obeu erzählte Sage. Amykos, ’^-uxog, Amycus (d. i. der Zerfleischer), 1) Sohn des Poseidon, ein geübter Faustkämpfer, mit dem die in seinem Gebiete landenden Fremdlinge kämpfen mußten. Als die Argonauten an der Küste der Bebryker in Bithyuieu, wo er herrschte, laudeteu, töbtete ihn Polydenkes im Faustkampfe. Apoll. Eh. 2, 1 ff. Theocr. 22, 44 ff. Auf der ficoronischeu Cista bindet ihn Polyd. an einen Baum, wol um ihn zu schiudeu. — 2) ein Kentaur, ward aus der Hochzeit des Peirithoos von deu Lapithen erschlagen. Ov. met. 12, 245 ff. — 3) eilt Gefährte des Aineias, Sohn des Priamos, ; siel im Kampfe mit Turnns. Verg. A. 12, 509. Amymöne f. Danaos. Amynander, ’A^vvuvsqos, König der Atha-maitett und Bundesgenosse der Römer und Aitoler gegen Philipp Iii. von Makedonien. Im Kriege der Römer gegen Antiochos den Großen von Syrien, in welchem Philipp aus Seite der Römer stand, schloß er sich an Antiochos an, warb aber von Philipp aus seinem Reiche vertrieben und flüchtete nach Aitolien (191), von welchem die Römer feine Auslieferung forberteit. Die Aitoler verweigertet! biefe und setzten ihn im I. 189 wieder in seilt Reich ein. Pol. 16, 27. 18, 19. 22, 8 ff. Liv. 27, 30. 32, 14. 35, 47. 38, 1 ff. Amyntas, ’A^vvxag, Name 1) mehrerer makebon. Könige, insbesonbere eines Sohnes des Arrhibaios, der dem Könige Pausauias 394 v. C. die Herrschaft entriß und bei seinem Tode (370) von seiner Gemahlin Eurybike brei Söhne, Alexanber, Per-bikkas und Philippos, hinterließ; letzterer war der Vater Alexanbers des Gr. (Just. 7, 4.); daher heißt Philippos (Ov. Ib. 295.) Amyntiades. — 2) tapferer Felbherr Alexanbers b. Gr., Sohn des Anbromenes. Gurt. 4, 50, 28. (wo er als Taxiarch, agminis princeps, genannt wirb). 7, 2, 10 ff. .u. ö. Arr. 3, 27. Auf feinen Rath wagte Alexanber gegen den Willen der übrigen Felb-herren den letzten entstheibenben Sturm auf Tyros. Biod. Sic. 17, 45. Er fanb im 1.330 bei dem Angriff ans eine feste Stadt der Feinde feilten Tod. Gurt. 7,2, 10 ff. Arr. 3, 27. — 3) Makebonier, der seiu Vaterlanb verließ und nach Asien ging, wo er dem Dareios gegen Alexander den Gr. biente und nach der Schlacht bei Jsfos mit 4000 griech. Sölbnern nach Aegypten floh, baselbst aber von den Aegyptern erschlagen warb. Arr. 2, 13. — 4) ursprünglich Staatsschreiber beim König Dejo- I tarns von Galatien, ging im Bürgerkriege von Brutus zum Antonius über (im I. 43), welcher ihm die K'onigswürbe ertheilte. Den Antonius verließ er nach der Schlacht bei Actiunt ttub trat auf Oetavians Seite. Er starb im I. 25 v. C. — Anaia. 75 Plut. Ant. 61. 63. Bio Cass. 47, 48. 50, 13. Veil. Pat. 2, 84. Amyntor, ’A^vvrcog, bet Homer König in dem thematischen Eleon, nach Ovib König der Doloper, Vater des Phoiuix, welcher letztere, weil er seines Vaters Geliebte antastete, mit besten Finch be-labeit, zu Pelens entfloh. Horn. Ii. 9, 432 ff. 10, 26 s. Ov. met. 12, 364. (s. Achilleus). Später soll ihn Herakles, den er nicht bitrch sein Gebiet ziehen lassen wollte, erschlagen haben. Apollod. 2, 7, 7. Amytliaoii s. Aiolos, 1. Avaßarrjq, a7toßärr]g. Bei einer Art des Wett-sahrens stanb außer dem Wettfahrenben ein r)vi!o^os auf dem Wagen. Jener sprang nun bei der letzten Umkreisung der Bahn vom Wagen herab, lief neben bemfelben zu Fuße einher und schwang sich kurz vor dem Ziel mit Hülfe des rjvi'oxog nneber auf denselben hinauf. Dies s. g. Apobataspiel war alt und besonders bei den Panathenaicit üblich (vgl. Desultores). Anacharsis, ’Avüxaqglg, Name eines Skythen ans kgl. Geschlechte, der auf den zu seiner Bildung unternommenen Reiseu in Griechenland großes Aufsehen erregte durch feinen Geist und sein ganzes Wesen, wie bttrtf) die Einfachheit feiner Sitte und Lebensart, so daß ihn Einige selbst unter die sieben Weisen zählten. Er machte in Athen die Bekanntschaft Solons und wibmete sich dem Stubium der Philosophie. Als er aber ttetch seiner Rückkehr itt j die Heimat griechischen Gottesdienst dort einführen I wollte, soll er von seinem Bruder, König Sanlios, getödtet worden sein. Rdt. 4, 76. Cic. tusc. 5, 32, 90. Plut. Sol. 5. Die ihm zugeschriebenen neun Briese sind ohne Zweisei unecht. Anadyomene s. Aphrodite. Anagnia, ’Avayvict, j. Anagni, Hauptstadt der Heruiker in Latium, auf einem Berge an dem Vereiniguugspiinkte der Via Praenestina und Via Lavicana, in fruchtbarer Gegend. Liv. 26, 23. 27, 4. 29, 14. u. ö. Verg. A. 7, 684. Die Versammlungen der Herniker fanden auf dem circus maritimus statt Liv. 9, 42. Im Jahre 305 v. C. erhielt die Stadt die civitas sine snffragio. Liv. 9, 43. Eieero, der Hier ein Landgut besaß, nennt sie municipium (pro dom. 30.). Auagnostes, dvayvcöatrig, auch lector, eine Gattung von Sclaven aus der Classe der servi (s. i>.) litterati, ein Vorleser, von dem der wissenschaftlich Gebilbete sich namentlich über Tische oder, wenn er sonst geistig unbeschäftigt war, vorlefen ließ. So Augustus, selbst wenn er nicht schlafen konnte, Atticus, der ältere Plinins u. A. Suet. Oct. 78. Nep. Au. 14. Plin. ep. 3, 5. 9, 36. Anagogia, zu ’Avaycöyiu, Fest der Abreise, wie Kcttccywylu, Fest der Rückkehr. Ein solches Opser-sest feierte man besonders auf dem Eryx in Siei-liett, wo mau fingirte, die Hier verehrte Aphrodite entferne sich zugleich mit den ihr heiligen Tauben zu einer gewissen Zeit nach Libyen und kehre nach 9 Tagen wieder zurück. Aehnliche Feste wurden zu Delos dem Apollon gefeiert. Anaia, ’Aveüci, Stadt in Jouiett, Samos gegenüber, wohin im peloponnefischen Kriege die sami-i scheu verbannten Oligarchen flohen. Thue. 3, 19. ! 32. 4, 75. 8, 61. Sophokles war im Alter von 55 Jahren Strateg sv tm Ttqog ’Aruiovg Ttole\ico, b. H. im Felbzuge der Athener gegen jene, die
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