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1. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 155

1877 - Leipzig : Teubner
Atlas — Atriensis. 155 Alterthum zu bestätigen. Vielleicht sind phoini-kische oder finnische Handelsschiffe durch Stürme und Strömungen an die amerikanische Küste verschlagen worden, durch die nach glücklicher Heimkehr eine allgemeine Kunde davon verbreitet ward, so daß unter der Atlantis Platons und der großen namenlosen Jusel des Plinius, Diodor undarnobius am Ende wirklich Amerika zu denken wäre. Atlas, ’Atxctg, d. i. Adtla = Schneegebirge, bedeutendes Gebirge in Afrika längs des westlichen Theils der Nordküste von Mauretanien. Die Vorstellung Herodots (4, 184.) setzt ihn freilich südwestlich von der kleinen Syrte (20 Tagereisen westlich von den Garamanten), doch deutet 1, 202. auch wieder auf westlichere Lage. Man unterschied zwei Hauptzweige, den A. maior, d. i. den westlichsten Theil des heutigen hohen Atlas (bei den Eingebornen Dyns), ein hohes, steiles Gebirge in Manretania Tingitana, das mit einem Vorgebirge (j. C. Geer) an dem von ihm genannten atlantischen Ocean endigt; und den A. minor, nordwestlich von dem vorigen. Atlas, "Arxccg (von K-rlrjrgfi), der gewaltige Träger, ein Titane, Sohn des Titanen Japetos (s. d.) und der Klymene oder der Asia, Bruder des Menoitios, Prometheus und Epimetheus. Hesiod. thcog. 507. Er ist „ein kluggesinnter, der des ganzen Meeres Tiesen kennt' und selbst die großen Säulen hält, die Erde und Himmel auseinander halten (d. i. den Himmel über der Erde stützen)". Hom. Od. 1, 52. Atlas bezeichnet die gewaltige Tragkrast des Meeres; er ist ein Meeresriese, der in dem westlichen Meere steht, und kennt als solcher die Tiefen des ganzen Meeres, wie Proteus (Od. 4, 385.), und heißt oloöcpqcov ' mit Bezug auf die dämonische Natur des Meeres, das immer für einen Sitz geheimer Weisheit und Arglist gilt. Mit dieser homerischen Vorstellung stimmt im allgemeinen Hesiod (theog. 517 ff. 746 ff.), nur daß dieser durch Weglassung der Säulen das Bild vereinfacht; nach ihm trägt Atlas, vor den Hefperiden stehend, den Himmel mit dem Haupt und nnermüdeten Armen — zur Strafe, wie man sagt, weil er im Titanenkampfe mitgestritten. Die Sage versetzt ihn gewöhnlich in den äußersten Westen in die Nähe des Oceans und der Hesperiden; er ist Besitzer großer Herden und der Hesperidengärten. Die spätere Zeit machte ihn zu dem afrikanischen Berge Atlas und erzählte, er sei ein König in Afrika gewesen, der von Perseus durch das Mednseuhaupt in einen Berg verwandelt worden sei, weil er ihm die gastliche Aufnahme verweigert habe. Ov. met. 4, 627 ff. Auch nach Arkadien wird Atlas verfetzt und von pragmatisirenden Erklärern für einen der Mathematik und Astronomie kundigen Mann ausgegeben, der die erste Himmelskugel verfertigt habe. — Atlas zeugte mit Pleione und Aithra die Pleiaden und Hyaden, mit Hesperis die Hesperiden, welche in den Hesperidengänen die goldenen Aepfel (Hesperidenäpsel), welche einst Ge der Hera bei ihrer Vermählung mit Zeus geschenkt hatte, bewahrt hielten; die Wache bei den Aepfeln hielt ein Drache Ladon. Atossa, ”Atoooa, die Tochter des Kyros, welche zuerst mit dem Kambyses, zuletzt mit dem Dareios Hystaspis vc.rmählt war und aus diesen großen Einstuß übte. Hdt. 3, 68. 133 f. vgl. 7, 3. 82. 97. Aeschyl. Persae. Atramentum, 1) die fchwarze Farbe der Maler. — 2) die Tinte, welche aus Ruß und Gummi gemacht wurde. Plin. 35, 6, 25. Auch scheint man mit Sepia geschrieben zu haben. Per s. 3, 12 ff. Mit Mennig schrieb man die Titel der Bücher. Ov. trist. 1, 1, 7. In Pompeji hat man schöne antike Tintenfässer gefunden (f. auch Mi luv). Atrax, ’'Axqa^ eine Stadt der Perrhaiber in Theffalien am Peneios oberhalb Larifa, seit der röm. Kaiserzeit berühmt durch eine Art von grünem Marmor mit weißen Flecken, der in der Nähe der Stadt gebrochen wurde und einen ziemlich bedeutenden Handelsartikel bildete. Liv. 32, 15. Daher Atracius s. v. a. thesfalisch überhaupt, Atracia ars, die Zauberkunst. Atracides heißt der Thessalier Kaineus {Ov. met. 12, 209.), Atracis die Thessalierin Hippodameia {Ov. am. 1, 4, 8.). Atrebätes, celtisches Volk Galliens im heutigen Artois, mit der Hauptstadt N e m e t o c e n n a (Arras). Sie stellten zu Cäsars Zeit 15,000 Krieger. Caes. b. g. 2, 4. 16. 23. 4, 35. 7, 75. 8, 46. Atreus, ’Azqsvg, S. des Pelops, Herrschers in Pisa, und der Hippodameia, Enkel des Tantalos. Er und sein Bruder Thyestes töd-teten ihren Stiefbruder Chrysippos, Sohn des Pelops und der Nymphe Axioche, und mußten deshalb vor Pelops fliehen. Der Perseide Sthenelos, König in Mykenai, Gemahl ihrer Schwester Nikippe, nahm sie auf und gab ihnen Midea zum Wohnsitze. Als des Sthenelos Sohn Enrystheus gegen die Herakliden auszog, übertrug er die Herrschaft dem Atreus, und da er im Kampfe fiel, so ward Atreus König in Mykenai. Thyestes verleitete die Frau des Atreus zum Treubruch und wurde deswegen von diesem vertrieben. Um sich zu rächen, schickt er deu Pleistheues, eilten Sohn des Atreus, den er als den seinigen erzogen hatte, nach Mykenai, um den Atreus zu ermorden; Atreus aber tobtet, ohne es selbst zu wissen, den eigenen Sohn. Er söhnt sich darauf zum Scheine mit Thyestes aus, rüst ihn nach Mykenai zurück und setzt ihm die eigenen Söhne, Tantalos und Pleisthenes, zum Mahle vor. Als Thyestes die schreckliche That entdeckt, flucht er dem Bruder und flieht davon. Eine Pest kommt über das Land des Atreus, und nach dem Spruche des Orakels muß Thyestes zurückgerufen werden. Atreus zieht aus, ihn zu suchen, und bekommt des Bruders Sohn, Aigisthos, in seine Gewalt, den er mit nach Mykenai nimmt und wie sein Kind erzieht. Später wird Thyestes selbst von des Atreus Söhnen, Agamemnon und Menelaos, nach Mykenai gebracht und eingekerkert. Atreus schickt den Aigisthos zu ihm, um ihn zu ermorden, aber Vater und Sohn erkennen einander, und nun erschlägt Aigisthos den Atreus am Ufer des Meeres bei einem Opfer, vertreibt Agamemnon und Menelaos ] und setzt sich und seinen Vater in Besitz der i Herrschast. Atriensis (von atrium), nämlich servus, der ; Sclave, der bei den Römern die Aufsicht über das atrium, die imagines, die Gemälde, das Tafelgeschirr, kurz über die supellex hatte. Ju früheren Zeiten besorgte er, was später der pro-curator, dispensator, cellarius zu thun Hatte, namentlich auch die Geldangelegenheiten des Herrn.
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