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1. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 172

1877 - Leipzig : Teubner
172 Bagaudae — Balbi. langen Laufe nach S.-W., ist von Corduba an schiffbar und fällt westlich von Gades in den atlantischen Ocean, nachdem er sich unterhalb Hispalis in 2 Arme getheilt und so ein großes Delta gebildet hat. Auf der linken Seite nimmt er den Singu-lis (j. Senil) auf, viell. das flumen Silicense (ob. Siciliense) des Cäsar (Ca.es. b. Al. 57.). Bagaudae werden die gallischen Bauen: genannt, welche durch den Druck der römischen Verwaltung gereizt unter Dioeletian sich empörten (Bagaudae, keltisch = rebelles). Nur mit Mühe gelang es dem Maximian, 285 n. C., den Aufstand auf einige Zeit zu unterdrücken, der sich später nach Spanien verbreitete, gegen anderthalb Jahrhunderte dauerte und mehrere Male noch gefährlicher wieder ausbrach. Mamert. paneg. 1, 4. 3, 4. Eutr. 9, 20. Bagrädas, Baygdsccg, 1) Grenzfluß zwischen Persis und Carrnauia, der in den pers. Meerbusen mündet, j. Nabou. — 2) der größte Fluß der Provinz Africa (Zeugitaua), der in Nnmidien auf dem Gebiete Mampsarus entspringt und zwischen Utika und Karthago mündete; j. Medscherda. Caes. b. c. 2, 24. 26. 39. Liv. 30, 25. Baiae, ßatat, Stadt in Campanien zwischen Misenum und Pnteoli, am sinus Baianus, mit einem trefflichen, von Angnstns angelegten Hasen. Die alte, später große und prächtige Stadt war berühmt sowohl durch die Reize der Natur, als durch die Heilkraft ihrer Mineralquellen (warme Schwefelquellen zu Sudatorieu) und durch die große Anzahl von Badegästen und Fremden jeder Art, denen hier die manigsachsten Annehmlichkeiten geboten wurden. Hör. ep. 1, 1, 83. Freilich wurde oft große Lockerheit und Ungebundenheit des Lebens, das Jagen nach Vergnügungen u. s. w. vou den Strengeren nicht mit Unrecht getadelt und der Ort wurde darum als ein deversorium voluptatum getadelt. Die Umgegend und der Meeresstrand bis Pnteoli waren übrigens mit den herrlichsten Landhäusern der römischen Reichen bedeckt. In Bajae starb der Kaiser Hadrian. Vgl. Zell Ferienschr. I, S. 141. und Bultvilov, betuli (Plin. n. h. 17, 9, 51.), phönikisch Abadir, heißen kegel- oder keilförmige Steine, die vom Himmel gefallen sein sollten, Meteorsteine, denen eine symbolische Verehrung zu Theil wurde, indem man sie mit Wein, Blut, Oel salbte. Sie waren Gegenstand vielfachen Aberglaubens {Plin. das. Phot. p. 1047.). Neben dem Tempel des Apollon zu Delphi staut) eilt solcher Stein, der täglich mit Oel begossen und au den Festen mit roher Wolle umwickelt ward. Ei sollte der Stein sein, den Rhea den Kronos statt des Zeus hatte'verschlingen lassen. Paus. 10, 24, 6. Bakcliiädae, Bay.xiot8ai, ein korinthisches Herrschergeschlecht aus dem Stamme des Heras litten Aletes. Sieben der Nachkommen des Bakchis regierten als Könige 144 Jahre (bis 748 v. C.), dann behaupteten sie sich bei oligarchischer Verfassung noch 90 Jahre, bis es dem Kypselos (der von mütterlicher Seite selbst ein Bakchiade war) gelang, die durch Luxus und Ueberinuth verhaßten Herrscher mit Hülse der unteren Stände zu vertreiben (658), woraus sie besonders in Sparta Aufnahme fanden. Hdt. 5, 92. 6, 128. Bakcliion, Bdn%iov, Baccbiurn, Insel an der kleinastat. Küste, der Stadt Phokaia gegenüber, mit herrlichen Tempeln geschmückt, welche in dem Kriege gegen Antiochos von den Römern und ihren Bundesgenossen, dem Eumenes und den Rhodiern, geplündert wurden. Liv. 37, 21. Bakclilos, byzantinischer Schriftsteller, behandelte die Elemente der Musik, namentlich der Harmonik, in Frage und Antwort. Auch eine zweite stgaycoyr] ttxvv? {iovciy.rjs trägt seinen Namen. Ausg. von Bellermann (1841). Bakchylides, B<xy.xvusr]s, lyrischer Dichter aus Julis aus Keos, Neffe des Simonides von Keos, um Ol. 77, 472 v. C. blühend, Zeitgenosse Pin-dars, lebte längere Zeit mit Simonides in Syrakus am Hose des Königs Hieron, begab sich aber später, wie es scheint unfreiwillig, nach dem Peloponnes. B. war ein vielseitiger Dichter, der sich vorzugsweise nach dem Muster seines Oheims bildete, ohne jedoch dessen Schwung und geistige Kraft zu besitzen. Correct und zierlich im Stil, aber ohne den Anflug einer höheren Lebensansicht, macht er überall den Eindruck eines Künstlers zweiten Ranges, der durch Sorgfalt und schnlgerechte Form ersetzt, was ihm an schöpferischer Kraft und Originalität gebricht. Sammlung der Fragmente von Neue (1832) und in 93ergk§Poetaelyrici Graec. S. 1226 fl. Bakis, Barns (wahrscheinlich von ßcc&iv, Säger, Verkündiger, vates) ist der fiitgirte Verfasser einer Sammlung von ähnlich denen, die unter dem Namen von Orpheus, Musaios u. s. w. etwa feit dem 7. Jahrh, im Umlauf gekommen waren und besonders durch die gläubige Pflege des Peisi-stratos und feiner Söhne ein nicht unbedeutendes Ansehen und Einfluß auf die Entschließungen der Staaten erlangt hatten. B. galt für einen Boioter aus Eleon, Nymphen sollten ihn zu prophetischer Ekstase erregt habevt. Später tauchten noch andere Sammlungen der Art auf, und man befaß neben dem boiotifchert noch einen arkadischen und attischen Bakis. Hdt. 8,20 Scliol. Arist. Pac. 1071. Goett-littg, opusc. p. 198. Baktria, Baktriäna, Bkhtqici, Buhtqiuvij, jetzt Balkh, eine der nördlichsten Provinzen des persischen Reichs, die mittlere fruchtbare Thalebene des Oxos, grenzte im N. und O. au Sogbiana, gegen S. an den Paropamisos und Aria, gegen W. an Margiana; die Hauptstabt war Baktra (Balkh) am Baktros, Nebenfluß des Oxos. Die Provinz war der Hauptsitz der persischen Macht im Osten. Ihre Satrapen, meist königliche Prinzen, waren ziemlich unabhängig. Diese natürliche Lage bewirkte auch nach Alexanders Eroberung balbige Trennung von der Seleukidenmonarchie unter eigenen griechischen Königen (seit 250 v. C.), die ihr Reich selbst über die Jndnsländer ausdehnten; das Reich fiel durch die Erhebung des parlhischeu und den Anbrang Mythischer Stämme. Balätro, ein von Horaz (sät. 1, 2, 2.) gebrauchtes Wort, das sich das. 2, 8, 21. als Name eines humoristischen Begleiters des Mäeenas wiederfindet. Es ist abzuleiten von blaterare, blatero durch Hinzusetzung eines vorlautenden a; so liegt jedenfalls der Begriff eines Schwätzers (stulte et praecupide loqui) und dann eines Schmarotzers darin, und jener horazifche Servilius verdankt feinen Beinamen dieser Bedeutung; vgl. das franzöf. belltre. Balbi, 1) L. Cornelius 93., stammte aus einer in Gades ansässigen Familie. Er nahm Kriegs-
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