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1. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 217

1877 - Leipzig : Teubner
Calpurnii — Calumnia. 217 bunen und Centurionen mit ins Feld genommen werden durften, nachher aber sich so mehrten, daß sie am Kampfe Theil nahmen. Cic. n. d. 3, 5, 11. Hör. sät. 1, 2, 44. 6, 103. ep. 1, 14, 42. Calpurnii, ein plebejisches Geschlecht, welches in mehrere Familien zerfiel: 1) Calpnrnius Flammet, Kriegstribun im Heere des Atilius Calatinus, rettete durch Selbstaufopferung ein römisches Heer vom Untergange. Cato bei Gell. 3, 7. — 2) C. Caipurnius Piso, kümpste in der Schlacht bei Cannä, gerieth in Gefangenschaft und wurde von Hannibal wegen Auswechselung der Gefangenen nach Rom gesandt. Li v. 22, 61. In der Folge verwaltete er mehrere Aemter. -3) C. Calpurnius Piso, besiegte im I. 185 als Proprätor die Celtiberer und Lusitanier am Tagus (Liv. 39, 42.), gest. 180. — 4) L. Calp. Piso Frugi, Volkstribun 149, erhielt wegen feiner Rechtschaffenheit diesen Beinamen. Er brachte zuerst ein Gesetz de pecuniis repetundis ein. Cic. off'. 2, 21. Brut. 27. Als Consnl besiegte er die empörten sicilischen Sclaven. Er war Gegner des C. Gracchus und schrieb Annalen, welche Livins und andere Historiker vielfach benutzten. Cic. Verr. 4, 49. Pgl. Peter, hist. Roman, reliquiae I, S. 118 ff. — 5) Sein Sohu, L. Piso Frugi, kämpfte unter seinem Later in ^teilten und starb in Spanien, welche Provinz er verwaltete. App. Hisp. 99. Val. Max. 4, 3, 11. — 6) L. Calpurnius Bestia, Gegner des Gracchus, war Volkstribun 121 {Cic. Brut. 25.), führte als Cousul im I. 111 den Krieg gegen Jugurtha anfangs kräftig, ließ fid) aber beftedjen und schloß daranf einen nachtheiligen Frieden. Saü.jug. 29. Flor. 3, 1. Ent r. 4, 26. Zur Zeit des marsischen Krieges verließ er, wie es scheint, ein Förderer der Wünsche der Bundesgenossen, im I. 90 freiwillig Rom, als der Tribun Barins eine Untersuchung gegen alle diejenigen, welche diesen Krieg veranlaßt hatten, beantragte. Flor. 3, 1. App. b. c. 1, 37. — 7) L. Calpurnius Bestia, ein sittenloser Mensch, Anhänger Catilina's, wurde später von Cicero gegen den Vorwurf der Amtserschleichung vertheidigt. Cic. Coel. 11. — 8) Cn. Calpurnius Piso, Anhänger Calilina's, war später Gegner des Pom-pejus, daun Quästor in Spanien, wo er von den Spaniern, denen er sich durch Härte verhaßt gemacht hatte, umgebracht wurde. Sali. Cat. 18. — 9) Cn. Calpurnius Piso, kämpfte unter Pom-pejus im Seeräuberkriege, dann gegen Jerusalem, 67 v. C. Wahrscheinlich adoptirte ihn ein gewisser Pupins, daher er fortan Pupius Piso heißt. Im I. 62 diente er dem Pompejus im Kriege gegen Mithridates und wurde Consnl im folgenden Jahre. Cic. adatt. 1,13. — 10) Cn. Calpurnius Piso Frugi, Enkel von Nr. 4 und Sohn von Nr. 5 (Cic. Verr. 4, 25.), ein Mann von großer Rechtlichkeit und daher ein Gegner des Berres, mit dem er zugleich Prätor war. Vermählt mit Tullia, der Tochter Cieero's, betrieb er vornehmlich dessen Zurückberufung, starb aber vor der Rückkehr desselben. Cic. Sest. 31. — 11) L. Calp. Piso Cäsoninus, war ein zu seiner Zeit höchst einflußreicher Mann, dem der Glanz seines angesehenen Geschlechts zu Hülfe kam, aber nicht frei von Habgier. Seine Tochter Calpnrnia war Cäfars Gemahlin, durch doffen Ansehen er im Jahre 58 Conful wurde. Cicero, fein Gegner, fällt über ihn und feine Verwaltung Make- doniens ein hartes Urtheil. Cic. Fis. 36. Val. Max. 8, 1, 6. Im Bürgerkriege zwischen Cäsar und Pompejus hielt er sich vorfallen Parteien fern. Caes. b. c. 1, 3. Nach feines Schwiegersohnes Ermordung trat er den Gewaltthätigkeiten des Antonius kühn entgegen, obgleich er in späteren Jahren sich zur Partei desselben hielt. Cic ad fam. 14, 14. F)io Cass. 40, 63. — 12) M. Ealpur-nius Bibulus s. Bilmlus. — 13) Cn. Calpnr-uins Piso, Sohn des Cn. Piso, der unter Pompejus diente, war Gegner des Pompejus, kämpfte unter Brutus und Cassins im Bürgerkriege und wurde von Augustus trotz seiner anerkannt republikanischen Gesinnung im Jahre 23 zum Consul gemacht. Veil. Fat. 2, 89. Caes. b. Afr. 18. Val. ; Max. 6,2,4. — 14) Sein ©ohn, Cn. Calp. Piso, verwaltete Spanien mit großer Härte und wurde im I. 17 v. C., als Germaniens nach dem Orient gesandt wurde, wie es allgemein hieß, um denselben, dem Piso durchaus seindlid) gesinnt war, zu überwachen, zum Statthalter Syriens bestellt. Als Germaniens in Antiochien erkrankte und starb, fiel auf Piso der Verdacht, ihn vergiftet zu haben. Tac. ann. 2, 43. 74. 3, 12. Veil. Fat. 2, 129. Suet. Tib. 15. Den Tiberins nöthigte die laut ausgesprochene Unzufriedenheit des Volkes, den Piso vor Gericht zu stellen, woraus er, vielleicht nicht ohne Zuthun des Kaisers, einst tobt in seiner Wohnung gefuuben würde. Tac. ann. 3, 15. Suet. Cal. 2. Bio Cass. 55, 1. Seinen Starrsinn und den Stolz seines Geschled)tes verhehlte er selbst gegen den Tiberins nicht. — 15) C. Calpurnius Piso, ein Mann von edlem Charakter, dem die Meinung seiner Zeitgenossen den Kaiserthron bestimmte. Er leitete eine gegen Nero's Leben gerichtete Verschwörung, an der die edelsten Männer Theil nahmen, und starb nach Entdeckung derselben eines gewaltsamen Todes 65 u. C. Ausgezeichnet durch Freigebigkeit und seine Sitten, war er auch als Sachwalter allgemein beliebt. Tac. ann. 15, 59. Ihn verherrlichte unter Claudius ein nns dem Namen nach unbekannter junger Dichter in einem uns erhaltenen epischen Lobgedichte , das sich durdj Eleganz und Gewandtheit des Versbaues auszeichnet (carmen ad Pisonem), am besten herausgegeben von Weber (Marburg, 1859). — 16) C. Calp. Piso Licinianus, wurde von Galba adoptirt und zu seinem Nad)-solger bestimmt, aber bald nachher von den Soldaten der Leibwad)e auf Otho's Anstiften ermordet. Trotz feiner Jugend bewies er einen seltenen Ernst, Festigkeit und Sittenreinheit. Tac. hist. 1, 14 f. Bio Cass. 63, 22 ff. Flut. Galb. 23 ff. — 17) T. Calpurnius Siculus. Unter diesem Namen gingen 11 Eklogen, in welchen Theokrit und Die Vergilischen Bucolica nachgeahmt werden. Aus zahlreichen Anspielungen und aus der metrischen Form ergibt sich, daß die sieben ersten Eklogen im Anfange der Regierung Nero's verfaßt sind, während die 4 letzten von Nemesianus (s. d.) herrühren, also im 3. Jahrh. n. C. entstanden sind, nach Inhalt und Form den ersteren durchaus nachstehend. Alle diese Dichtungen hat man früher fälschlich zusammen ge worfelt und deshalb^ den Calp. in das dritte Jahrh, versetzt. Vgl. Haupt, de carminibus bucolicis Calpurnii et Nemesiani (1854). Ausg. von Glaefer (1842). Calumnia, 1) im weiteren Sinne Ränke und Chi-
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