1877 -
Leipzig
: Teubner
- Autor: Lübker, Friedrich
- Hrsg.: Erler, Max
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Gymnasium
- Inhalt Raum/Thema: Griechische Antike, Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
- Geschlecht (WdK): Jungen
Gamal a — Ganymedes.
Turisprud. anteinstinianea (3. Aufl. 1874) gesammelt habe». — 3) Aelius G., Statthalter Aegyptens, unternahm auf Augusts Befehl die unglückliche Expedition nach Arabien 24 v. C., welche viel Unglück unterwegs und hartnäckigen Widerstand der Bewohner jenes Landes erfuhr und nach einem halbeu Jahre im kümmerlichsten Zustande nach Alexandrien zurückkehrte. Plin. ep. 6, 28. 32. Bio Cass. 53, 29. - 4) C. Cornelius
Gallus, geb. zu Forum Julii in Gallien 69 v (£., aus unedlem Gefchlechte entsprossen, aber durch die Gunst des Augustns zu ritterlicher Würde erhoben und von demselben, als er Aegypten zur Provinz machte, zum ersten Statthalter (praefectus) derselben eingesetzt. L. Pinarius Scarpus hatte, von dem unglücklichen Ausgange der Schlacht bei Actium unterrichtet, die Truppen, auf deren Unterstützung Antonius rechnete, dem Gallus übergeben, der ans Afrika gegen ihn heranzog. Der glückliche Ausgang der Unternehmung gegen die Hafenstabt Paraitonion, wo Antonius Sicherheit vergeblich gehofft hatte, und die Gefangenuehmung der Kleopatra verschafften ihm jene Auszeichnung im I. 30, in welcher er unabhängig vom Senate bent Princeps allein verantwortlich war. Bio Cass. 51, 9 ff. Aber das Glück dauerte nicht lauge; die Härte und Anmaßung, mit welcher er austrat, machten ihn zu Rom verdächtig, Verleumdungen kamen hinzu; er machte deshalb im I. 26 in seinem 43. Lebensjahre durch freiwilligen Tod seinem Leben ein Ende. Suet. (Jet. 66. — Er ist zunächst als Redner thätig gewesen und nicht ohne Namen geblieben (Donat. vit. Verg. §. 38.); boch haben wir blos Kunde von 2 Reden in Pollionem {Quint. 1, 5, 8.) und in Alfenum Vanim (Sero. in Verg. E. 9, 10.). Wichtiger ist er als Dichter durch vier Bücher Elegieeu, in denen er eine unglückliche Liebe zu der Lycoris in zusammenhängenden Liedern, etwa in der Art von Pro-perz' Eynthia, besang. Er ist der älteste unter den römischen Elegikern (Ov. trist. 4, 10, 53. am. 3, 9, 63 f.), insofern Eatullus und Ealvus weniger auf diesem Gebiete der Poesie sich versucht haben. Da er sich an griechische Vorbilder, hauptsächlich ou Euphorien, anschloß, so mag der harte Stil dieses Vorgängers auch ihm das Prädicat durior zugezogen haben, mit welchem ihn Qnintilian (10, l, 93.) charakterisirt. Einiges über Inhalt und Charakter seines Gebichts läßt sich ans den Gebichten Vergils, seines Jugendfreundes, abnehmen, der ihm nicht blos in der sechsten Ekloge gehulbigt, sonbern auch die zehnte gewibmet ttnb einen Abschnitt der Georgien bestimmt hat. Auch die übrigen Zeitgenossen, Properz (3, 32, 91.), Ovib (am. 1, 15, 30.) und Martial (8, 73, 61.), gedenken seiner anertennenb. Parthenios wibmete ihm seine erotischen Erzählungen. Die von Albus Mauutius 1590 zuerst herausgegebenen Disticha aus Lycoris und brei Epigramme (abgedruckt bei Riefe, Anthologia latina, 1869 s.) sinb Probucte einer späteren Zeit, wahrscheinlich des 15. Jahr-hunberts, Centonen aus den Dichtern der augusteischen Zeit. Das pseudovergilifche Gebicht Ciris will ihm Völker, der 1840 und 1844 eine Monographie über ihn geschrieben hat, beilegen nach dem Vorgänge von Voß. — 5) s. Constantius, 2. — Il) Flußname: Ein westlicher Nebenfluß
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des Saugarios in Bithynien, der von Modra am Olympos im nördlichen Laufe herabkommt, j. Kadfcha-Su oder Gatipo. Strab. 12, 543. — Ul) Naturgeschichtlich: Gallus, der Haushahu,
war dem Mars heilig, wegen seiner Streitlust, seiner Wachsamkeit und weil er durch Krähen den Sieg verkündigt (wie dem Themistokles den Sieg über die Perser, den Thebaneru bett über die Spartaner); ferner dem Aesciilapius, sowie der Göttin der Nacht und den Laren, weil er das Haus durch seine Wachsamkeit schützte. Durch Themistokles sollen die Hahnenkämpfe (ült xtqv uro-nay/ca) eingeführt worden fein. Tanagra, Rho dos, Chalkis und Medien lieferten die besten Kampfhähne. Die Thiere wurden mit Knoblauch gefüttert und die Beine mit scharfen Sporen bewaff net. Auf einem Tische stellte man die Thiere zum Kampfe gegenüber. Wetten wurden dabei angestellt. An Abbildungen anf Getunten und Vasenbildern fehlt es nicht. S. ’Aishtqvovcov ayävsg.
Gamala, Feste ans einem, einem Kameelrückeu ähnlichen, Bergrücken am Ostuser des Sees Ge-nezareth in Palästina, Tarichaia gegenüber, wurde von Vespasiau erobert. Suet. Tit. 4.
rafjltilia, Mahlzeit, die bei der Einführung der Frau in die Phratrie des Mannes den Phra-toren gegeben wurde.
Gamelion s. Jahr, I.
Grandärae, ravdüqcu, ein weit über den In bns hinaus verbreitetes inbisches Volk, namentlich am Kophensluß (Kabul) in der Lanbschast Gaubaritis (j. Ganbara); sie gehörten zur siebenten Satrapie des Perserreichs und zogen gegen Hellas mit. Hdt. 3, 91. 7, 66. Sie sinb verschieben von den Gandaridae, Favsaqidca, zwischen dem Akesiues und Hydraotes, deren König, ein Vetter des Poros, dem Alexander siegreich widerstand. Flut. Alex. 62. Strab. 15, 699.
Gangartdae, l1ayyuql'öcil, Volk zwischen den Mündungen des Ganges und weiter westlich mit der Hauptstadt Ganges. Obwol hänsig mit den Gandariden verwechselt, sind sie doch wohl von denselben zu unterscheiden. Gurt. 9, 2, 2. Just. 12, 8.
Ganges, Fccyyrjg, eilt Fluß, durch welchen ganz Jnbien in Vorber- und Hinterinbieu getheilt wirb (India intra G. und extra G.), und den man für bett größten Strom der Erbe Hielt, entspringt anf den etnobtscheit Bergen, strömt bis zur Stadt Ganges süblich und dann östlich und ergießt sich nach Ausnahme vieler ansehnlicher Flüsse nach Strabon und Plinius in einer, nach Meta und Ptolemaios in fünf (oder sieben) Mündungen in den nach ihm genannten sinns Gangeticus. Die fünf Mündungen sind von W. nach D.: to Kafißovßov azofia (j. Hnglysluß), rö fi£yet or. (j. Roymougul), To K<x[ißriqixov or. (j. Murgatta), rö ipsv§6oro\iov (j. Hnringotta), ’Avzißolr] or. (j. Ganges). Die Alten gaben ihm meistens eine Breite von 80—100 Stadien, während Diodor von Sicilien (17, 93.) ihm richtig 32 Stadien (3 englifche M.) gibt.
Ganos, Fuvog, eiltet der drei festen Plätze in Thrakien an der Propontis, welche der Thrakerkönig Senthes den ans Asien zurückkehrenden Zehntausend auszuliefern verhieß. Xen. Anab. 7, 5, 8. •
Ganymedesj ruvvurjdriq (Heiter gesinnt), l) 28*