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1. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 514

1877 - Leipzig : Teubner
514 Hirtuleius — Hispania. Cicero eifrig pflegte. Cic. ad fam 16, 24, 2. Letzteren, der feinen Schwiegersohn Dolabella nach Syrien zu begleiten wünschte, bat er dringend in feiner Nähe zu bleiben. Den Rest des Jahres fesselte ihn eine schwere Krankheit ans Krankenlager. Endlich trat er nach Wiederherstellung am 1. Jan. 43 mit Pansa das Consnlat an, veranlaßte im Senate Beschlüsse zur Belohnung derer, welche sich gegen des Antonius Anmaßungen erhoben hatten, namentlich des jungen Octavian, und zog dann mit einem Heere ins Feld, war jedoch entschlossen, den Ansgang der mit Antonius angeknüpften Unterhandlungen abzuwarten. Cic. Phil. 7, 4. 10, 8. Als diese sich zerschlagen hatten, vereinigten sich beide Consuln bei Bononia. Pansa verlor hier ein Treffen, Hirtius dagegen fchlug den Antonius am 14. April 43 und lieferte dann demselben die Schlacht bei Mutina ant 27. April, in welcher Antonius unterlag. Hirtius fiel, Pansa starb am folgenden Tage an seinen Wunden. Cic. Phil. 14, 9 f. ad fam. 10, 30. 12, 25. Ov. trist. 4, 10, 6 App. 3, 66 ff. Veil Pat. 2, 61. Tibull. 3, 5, 18. Einige warfen dem Octavian vor, den Tod der Consuln veranlaßt zu haben, um aus ihren Fall seine Macht zu gründen. Suet. Oct. 11. Bou ihm, einem wissenschaftlich gebildeten Manne, ist das 8. Buch hinter Cäsars Commentarien de bello Gallico. Andere ihm beigelegte und dem Cäsar angehängte Schriften sind schwerlich vou ihm. Ilirtuleius, wahrscheinlich Quästor im I. 86 v. C. {Cic. Font. 1, 2.) und Urheber der Ein-führuug doppelter Rechnungen in Bezug auf das vom Consul Valerius in demselben Jahre gegebene Gesetz über die Herabsetzung der Schulde». Vielleicht ist er Ciue Person mit jenem Quästor L. Hirtulejus, welcher unter Sertorius in Hispanien mit Auszeichnung kämpfte und im I. 79 den Domitins in Hispanien, sowie im I. 78 den Ma-nilius besiegte. Ebenso schlug er im I. 76 ein Heer des Pompejus, fiel aber im I. 75 in einer blutigen Schlacht bei Jtalica am Bätis. Gros. 5, 23. Flor. 3, 22. Hispälis, "loncthg, j. Sevilla, berühmte Handelsstadt der Tnrdnler in Hispania Bätica am Bätis, der hier, 500 Stadien von seiner Mündung , noch schiffbar für Seeschiffe war, nächst Cordnba und Gades die bedeutendste Stadt der Provinz und Sitz eines conventus iuridicus. Von Cäfar erhielt sie den Namen colonia Julia ltomula oder Romulensium. Caes. b. c. 2, 18. 20. b. Hisp. 27. 35. 42. lt. ö. Strab. 3, 141. Nur wenige Reste der alten Stadt sind erhalten. 1 Hispania, 'loncivia, von den Griechen früher ’lßrjqicc, von den Dichtern auch 'Eonsqlcc, He-speria genannt, begriff im Alterthum die gauze pyrenäische Halbinsel und hängt nur im N. durch die Pyreuäen mit Gallien zusammen, während an dem westl. Theile der Nordseite der aquitauische Meerb., im W. der atlant. Ocean, im S. bis zur Meerenge des Hercules derselbe, vou da au östlich das mittelländische Meer die Küsten bespülen. Außer den Pyreuäen an der Nordgrenze sind von Gebirgen zu merken: an der Nordküste im Gebiet der Vascoueu, Caittabrer und Astnren der Sa 11us Vasconum und der Vindius; vou diesem Zuge trennt sich in südöstlicher Richtung längs des rechten Jbernsnsers hinstreichend der > Jdnblda dovßtsa), j. Sierra de Oca, S. de Lorenzo und S. de Albaracin, mit verschiedenen Zweigen. Der Orospeda od. Ortospeda (Üqtogtitsa), j. Sierra del Mundo und S. de Alcaraz, beginnt in der Mitte beim Jdubeda, anfangs rauh und kahl, dann waldiger an der Küste, und zieht sich nach Bätica bis zu den Quellen des Bätis hin; im südlichen Theile heißt er Mons Argentarius. Längs der Südkuste von Bätica streicht der Solorius (j. Sierra Nevada), an bett sich westlich bis zum Vorgebirge Kalpe der Jllipnla (las Alpujarras) anfchließt. Zwifchen dem Bätis und Anas liegt der Mons Marianus (j. Sierra Morena), steil und metall reich, dessen östlicher Zweig, Saltus Castulonensis (S. de Cazorle), die Verbindung mit dem Ortospeda bildet. In Lufitanien zwischen Dnrins und Tagns streicht in südwestl. Richtung der Mons Herminins (j. S. be la Estrella) — Die beben-tenbsteu Vorgebirge sinb am Mittelmeere von N.-O. ansangenb: Pyrene (j. Cabo Crenz, mit einem Tempel der Aphrobite; Tenebrium ober ©ianiunt (Cabo St. Martin), den pilyusischen Inseln gegenüber; Saturni Prom. (Ptol. Ev.o[i ßgctgia äuget, j. Cabo be Palos) östl. von Neu tarthago; Vorgeb. des Charidemos am Meerb. von Urei (j. Cabo de Gata); Kalpe (j. Gibraltar) an der gaditanischen Meerenge; davon etwas westlich Junonis Prom. (j. Cabo Trafalgar); Prom. Cuneus (j. St. Maria), die Südspitze des von den Römern Cuneus genannten Winkels von Lusitanien zwischen dem Anasfl. ttttb dem Prom. Sacrum (C. St. Vincent), der S.-W -Spitze; Prom. Barbarium (C. Cspichel) und Pr. Magnum (C. la Rocsl), ztt beibett Seiten der Tagnsmünbttng; Pr. Neri um ob. Celticum (C. Finisterre), die N.-W.-Spitze; Coru ober Trileucnm Prom. (Kwqov utiqov to xai Tqiisvuov, j. C. Ortegal), die Nordspitze. Unter der Menge von Flüssen (mehr als 60 kennen die Alten) sind bemerkenswerth an der Ost stifte: Alba, Rnbricatns (Llobregat), Iber ns od. Hiberns mit feinen Nebenflüssen (s. d.), Tnria (Gnadalaviar), Sncro (Xnear), Lader (Segnra); an der S.-W.-Küste nach W. herum: Bätis (Gnadalquibir) mit seinen Nebenflüssen, Urinm (Tinto), Anas (Guadiana), Kallipüs (j. Sadao) in Lusitanien, Ta^us (Tajo), Mtutba (Mondego), Vaeua (Vouga), Durius (Duero) mit seinen Nebenflüssen (s. b.), Miuius (Miuho) oder Bänis, Tamaris (Tambre); an der Nordküste: Navia, Melfus (Narcea), Nerva (Fl. vou Ordunna). — Hispanien galt besonders in seiner südlichen Hälfte für sehr fruchtbar, ungleich waren die mittleren Striche, die nördlichen Theile meist rauh und minder ergiebig. Seine Producte, besonders auch die des Mineralreichs, verschafften dem Lande Wohlstand, vermittelt durch einen bedeutenden Handel besonders nach Rom. Die Bewohner, Iber es ('lßr]Qs$) ober Jberi, waren von uns unbekannter Abkunft und galten den Alten für Ureinwohner. Zu ihnen wanberten über die Pyrenäen herüber Kelten; zu diesen gehörten fast alle Völker der Nordküste: Kantabrer, Arta-brer, Galläeier, und des innern Hochlandes: Vaccäer, Pelendoner, Arevaker, Verölter und Lnsoner, sowie in dem südöstl. Theile, dem sogenannten Cunens, die Celtici, wahrscheinlich
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