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1. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 617

1877 - Leipzig : Teubner
Ktesibios — bei der ihm gebotenen Benutznng einheimischer Qnellen manchen Anlaß fand, die Ereignisse, besonders so weit sie die Kämpfe Griechenlands mit Persien betrafen, anders und zwar nicht immer zu ©linsten seiner Landslente aufzufassen und darzustellen, als es die oft einseitigen Griechen thaten. Von einem zweiten Werke, ,Iv8ly.ü: besitzen wir gleichfalls mir Brnchstücke, meist natnr-historischen Inhalts; die Notizen zu dieser Schrift sammelte er in Persien selbst und mit großer Sorgfalt. Von seinen übrigen Schriften ist nichts erhalten. Seine Darstellung wird als klar und unmuthig gerühmt. — Die Fragmente sind gesammelt von Bähr (1824) und von Müller, als Anhang der Didotschen Ausgabe des Herodot (1844). Ktesibios, Ät^öißios, um 150 v. C. in Alexandrien unter Ptolemaios Energetes lebend, hatte große Verdienste um die Mechanik und besonders um alle Entdeckungen und Maschinen, welche auf dem Drucke der Lust und ihrer wirkenden Kraft beruhen. Namentlich erfand er mit seinem Schüler Heron zusammen die Pumpen, den krummen Heber und die Compressioussontäne, die noch jetzt den Namen des Heronsballes führt. Ktesiplion, Kzrioicpäv, l) Sohn des Leosthe-nes ans Anaphlystos, ein athenischer Staatsmann, der nach der Schlacht bei Ehaironeia den Antrag stellte, dem Demosthenes für seine großen Verdienste und Aufopferungen einen goldenen Kranz zu schenken, wogegen der von der makedonischen Partei bestochene Aischiues auftrat. Des letzteren Rede und die siegreiche Gegenrede des Demosthenes sind uns erhalten. Flut. Demostli. 24. 2) K., per s. Taisafmi (j. in Ruinen El Madain), Stadt am linken Ufer des Tigris, Seleukia gegenüber, war in späterer Zeit die bedeutendste Stadt Assyriens und Winterresidenz der parthischen Könige, seit der römischen Zeit auch starke Festung, welche unter Trajan, Septimins Severus, Probus mehrmals in die Hände der Römer fiel. Kuiiaxa, Kovva^a, beim heutigen Felujah,' in der Nähe des Euphrat und 500 Stadien von Babylon, besannt durch die Schlacht zwischen dem jüngeren Kyrvs und seinem Bruder Artaxerxes (401), in welcher ersterer fiel, worauf die 10,000 Griechen seines Heeres den bekannten Rückmarsch antraten. Flut. Artax. 8. Tenophon (Anab. 1, 10, 11.) nennt den Ort nicht. Kovqslov, 1) s. Apaturia. — 2) hovqslov, die Barbierstube (lat. tonstrina, s. Haarputz und Barba). Theophrast nannte diese Orte weinlose Symposien, weil hier auch damals schon jede Stadtneuigkeit durchgeklatscht und über die politischen Zustande gekanuegießert wurde (vgl. Demostli. Aristog. p. 786. Lys. inval. p. 754.). Kureten s. Rhea Kybele und Zeus, 5". Kva/ioi, Bohnen, wurden in Athen bei der Verloofung von Aemtern gebraucht, indem in zwei Urnen, in die eine Täfelchen [mwkkx) mit dem Namen der Bewerber, in die andere Bohnen gelegt wurden. Wessen Name zugleich mit einer Bohne von bestimmter Farbe ans den Urnen gezogen wurde, der war gewählt. Daher von den durchs Loos gewählten die Ausdrücke nva^evmv, uno Hvctfxov Xaxeiv, r; ano y,vu[üov ßovfo', v.va-fafvrdg gebräuchlich waren. Kvdveui vfiooi, Cyaneae insulae, auch Kyklopen. 617 Zvyinlr\yäs£s, j. Urekjaki, 2 kleine Felseninseln au der Mündung des thrakischen Bosporos in den Pontos, welche die Schiffahrt gefährdeten und dem Mythos nach bis zur Argonautenfahrt beweglich waren (dah. Uvfinlrjyädss). Hdt. 4, 85. Eur. Med. 2. Strab. 1, 21. 3, 149. Kyaxäres, Kvu^ägrig, Sohn des medischen Königs Phraortes, bestieg im I. 634 v. C. den Thron Mediens. Schwiegervater des Nebnkad-nezar, bekämpfte er im Bunde mit Nabopolassar, dem Könige von Babylonien, die Assyrier, als der Einfall der kimmerischen Skythen ihn zur Rückkehr zwang. Hdt. 1, 103. Gleichzeitig, wäh? renb die Skythenhorden Asien verheerten, geriet!) K. in einen Kampf mit Alyattes, König von Lydien, der in Folge einer die Kämpfer sehr erschreckenden Sonnenfinsternß durch einen Friedensschluß beendigt wurde. Hdt. l, 73 ff. Nach neuerer Berechnung fiel diese, von Thales vorausgesagte, Finsterniß in das Jahr 610 (30. Sept.), nach Andern auf den 28. Mai 585, als des K.s Nachfolger Astyages mit dem lydischeu Könige Alyattes in Krieg verwickelt war. In den nächsten Jahren vertrieb K. die Skythen, nachdem sie 28 I. lang in Asien gehaust hatten; im I. 604 eroberte er die mächtige Stadt Ninive und zerstörte das assyrische Reich (das. 1, 106.). Kybele s. Rhea Kybele. Kytlnos s. Kilikia. Kydonia s. Kreta. Kvy.ecöv, ein Mischtrank, aus Wein, Zwiebeln, Käse und Gerstengraupen bereitet, bisweilen mit einem Beisatz von Honig und Salz, Blumen und Kräutern (Horn. Ii. 11, 624. 641. Od. 10, 234.); er diente bald zur Nahrung, bald zur Stärkung und Erfrischung nud wurde auch medi-einisch angewandt. Kykläcies, ui Kv-z-läsas, Inselgruppe des aigaiischen Meeres, so bezeichnet, quia in orbein iacent (Mela 2, 7, 10.), oder, nach späterer Auffassung (Strab. 10, 485.), weil sie um den heiligen Mittelpunct Delos sv xuxzro herumtagen — sie bildeten den Gegensatz zu den zerstreuten Sporaden der asiatischen Küste. Sie sind alle vulkanischen Ursprungs. Die' Alten nehmen ursprünglich 12 Kykladen an, daher der heut. Name Do.dekanisia; zu ihnen gehören Andros, Te-nos, Mykonos, Delos, Keos, Kythnos, Paros, Naxos, Melos, Jos, Thera, Siphnos. Kykliker s. Epos, 4. Kyklopen, Kyklops, Kvxxanp (von kvkigs und rati), Ritnbauge). Nach Hesiod {theog. 139 ff.) sind die Kyklopen Söhne des Uranos und der Ge, drei au der Zahl, 23 r out es, Steropes und Arges, gewaltige Riesen mit Einem Auge, welche dem Zeus den Donner gaben und den Blitz schmiedeten, die Naturgewalt des Gewitters bezeichnende Wesen. Uranos barg sie, wie alle seine Kinder, in den Tiefen der Erde, und nachdem sie dem Kronos zur Herrschaft verholfen, wurden sie auch von diesem wieder in Banden gehalten, bis Zeus sie befreite und zu seinen willigen Dienern annahm. Hesiod. theog. 503. Später wurden sie von Apollon getödtet, weil Zeus den Asklepios mit dem Blitze erschlagen hatte. Bei Homer erscheinen die Kyklopen in einer anderen Auffassung, indem er sie, die Beziehungen zum Zeus bei Seite lassend, als ein
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