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1. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 768

1877 - Leipzig : Teubner
Naharvali — Nanus. 768 ausübte (Ter. Andr. prol. 7.). N. war nicht bloßer Uebersetzer; er romanisirte den griechischen Stoff, hauptsächlich dem Menander entlehnt, und gab ihm Localfärbung. Im Tone, iu dem körnigen Ausdrucke, volksthümlichen Humor und lebendigen Dialoge scheint er viele Ähnlichkeit mit Plautns gehabt, sich aber auch von ihm durch eine gewisse politische Richtung unterschieden zu haben. Noch in Cicero's Zeit gingen N.'s Stücke über die Bühne. Das erwähnte Epos über den puuischeu Krieg in 7 Büchern war im saturui-scheu Versmaße abgefaßt und enthielt in den beiden ersten Büchern Roms und Karthago's mythische Urgeschichte, sprang aber im 3. Buche sogleich zum ersten punischen Kriege über. Durch dieses Gedicht erscheint N. als der erste römische Epiker, denn an der Odyssee des Livins war nur die Sprache, nicht aber Stoff und Behandlung römisch. Vgl. über Nävius Cic. Brut. 19, 71 de or. 2, 65, 255. 3, 12, 44. Gell. 17, 21. 45.; Ribbeck, die röm. Tragödie S. 44 ff., und die Monogr. vou Klußmann(1843) undberchem(1861). Die Fragmente seiner dramat. Stücke sind gesammelt in 0. Ribbecks scaenicae Romanorum poe-sis fragmenta, die des Epos in der Ausgabe vou I. Bahlen (1854). — 2) Q. Näv. Crista, wurde im I. 214 v. C. der Stadt Apollonia gegen die Makedonier von dem Prätor M. Bale-rius zu Hülfe gesandt und vollführte seinen Auftrag rühmlich. Liv. 24, 40. — 3) M. Nävius, lut) als Volkstribun (185 v. C.) beit älteren Scipio, dem er feind war, vor Gericht. Liv. 38, 56. — 4) G. Näv. Matho, verwaltete im I. 184 Sardinien als Prätor. — 5) S. Nävius, ein Mann von geringer Bildung und niederem Stande, verstand es, sich bei den angeseheneren. Mäuueru der snllanischen Partei beliebt zu machen (Cic. Quinct. 22, 70. 30, 95.), und erwarb sich ein beträchtliches Vermögen. Mit dem P. Quinctius gerieth er in Streit, weil er gegen ihn von dessen verstorbenem Bruder Gains her Ansprüche erhob, während Pnblius ein Gleiches gegen Nävius that. Als beide nach einigem Zögern des N. endlich auf ihre Ansprüche verzichtet, und Publius sich nach Gallien begeben hatte, trat N. unerwartet gegen ihn auf und fand Unterstützung beim Prä-tor Burrienus. Als nun Pnblius wieder nach Rom kam, wußte ihn N. mit Hülfe des Prätors Dolabella in eine sehr ungünstige Lage zu bringen. Die Vertheidigung des P. Quinctius übernahm Cicero in der noch vorhandenen Rede pro Quinctio. Wie der Proceß abgelaufen, wissen wir nicht. — 6) P. Näv. Turpio, ein Helfershelfer des Ver-res, wird von Cicero (Verr. 2, 8, 22. 5, 41, 108.) scharf gegeißelt. — 7) Näv. Sertorius Macro, Nachfolger des Ministers Sejan im I. 31 n. C. und Günstling des Tiberins, dem er zu jeder Unthat behülslich war. Als derselbe aber dem Tode nahe war, schloß sich N. an den Caligula an, um dessen willen er (Tac. ann. 6, 50.) den Tiberins ans dem Wege geräumt haben soll. Suet. Cal. 12. 26. Tac. ann. 6, 38. 46. Caligula verbannte ihn später und zwang ihn zum Selbstmorde. Bio Cass. 58, 12. 24 ff. Naharvali, eine zum lygifcheu Stamm gehörige Völkerschaft im N.-O. Germaniens an den Ufern der Vistula (Weichsel), in deren Gebiet (vielleicht bei dem H. Rawa) sich ein heiliger Hain befand, tu dem die Doppelgottheit Alces (von Tac. Germ, 43. mit Kastor und Pollux verglichen) von Priestern in weiblicher Kleidung verehrt wurde. Nai'as oder Nais s. Nymphae, 3. Nciiöia, auch rjqücc, eine Art Grabmäler in Form kleiner Tempel. Neben diesen kommen außer den bloßen, von Steinen oder Erde aufgeworfenen Hügeln (%C0[Icctcc, koxwvccl, rvußoi) noch vor Pfeiler (ozfjlcu), eine Art aufrechtstehender Steintafeln', auf denen sich ein giebelartiger oder gerundeter Aussatz (ftu-Sb^a) befand; ferner eigentliche Säulen (klovsq) und endlich liegende Grabsteine (xgunefai). Der Aufwand, der bei den Athenern damit getrieben wurde, war so groß, daß man für nöthig fand, ihn durch Gesetze zu beschränken. Außer dem Namen des Verstorbenen enthielten die Denkmäler häufig Nachrichten über dessen Leben, Lehren für die Hinterbliebenen, auch Verwünschungen gegen die, welche das Grabmal antasten sollten. — Die Grabmäler waren Eigenthum der Familie, und niemand durfte in demselben beigesetzt werden, der nicht zur Familie gehörte. Vgl. das Hauptwerk: Stackelberg, die Gräber der Hellenen (1835). Nai'sus, Ncclgos, Stadt in Obermösien an einem östlichen Nebenflüsse des Margits, j. Nissa am Fluß Nissawa, Geburtsort (Konstantins des Großen, der sich daselbst öfter aufhielt und sie verschönerte. Von Attila zerstört, wurde sie später wiederhergestellt. Namatiämis, Claudius Rutilius, ein römischer Dichter späterer Zeit, stammte aus Gallien, bekleidete in Rom die Aemter eines magister officiormn und praefectus urbi und begab sich beim Einfalle der Gothen in Italien von dort, als dasselbe von jenen verwüstet wurde, nach Gallien zurück, 416 n. E. Hier schrieb er in elegischem Versmaß eine poetische Beschreibung seiner Reise von Rom nach Gallien zur See, von der wir noch das erste Buch und den Anfang des zweiten haben (de reditu sno). Das Gedicht wird auch Itinerarium betitelt, ist in der Form correct und rein und enthält einige anmuthige Schilderungen, wenn auch sein sonstiger Werth nicht bedeutend ist. Ausgg. vou Kapp (1786), ©ruber (1804), Znmpt (1840) und Luc. Müller (1870); liebervon Jtasius Lemniacus (A. v. Reumont, 1872). Namnetai, -es, Na^vrirca, keltische Völkerschaft Galliens am nördlichen Ufer des Liger mit der Hauptstadt Eondivincum (j. Nantes). Sie waren Verbündete der Veneter. Caes. ~b. g. 3, 9. Strab. 4, 190. 198. Nanno s. Mimnermos. Nantuätae, -es, Nccvtovcctui, keltisches Alpen-Volk an der Grenze der Provinz (im j. Wallis). Caes. b. g. 3, 1. Nach Cäsar (b. g. 4, 10.) durchströmte der Rhenus (vielleicht Rhodanus?) ihr Gebiet, was sich freilich mit jener ersten Angabe nicht verträgt; doch ist die ganze Beschreibung des Laufs der Flüsse an dieser letztem Stelle ungenau. Nanus oder Nannus, vävog und vdvvog, auch pumilio, ein Zwerg. Zwerge waren als Selten-heiten in Rom beliebt und wurden z. B. zu pantomimischen Vorstellungen verwendet. Man hatte daher eigene Kasten (Zwergfutterale) erfunden, um das Wachsthum vou Kindern zu hemmen und so künstliche Zwerge zu schaffen. Der Zwerg der
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