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1. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 1059

1877 - Leipzig : Teubner
Sicinii — Side. 1059 oder Larghitello) südwestlich von Enna, den L a-cus Palicörum (rj zcov Ti(x1ly.ü>v luiivr;), einen vulkanischen See bei der Stadt Menä. Von den Quellen sind die Arethnsa zu Syrakusai und Kyaua (j. Ciaua) ganz in der Nähe zu merken. — Ueber die ungeineine Fruchtbarkeit der Jusel ist nur Eine Stimme: sie galt für die Kornkammer Italiens (Cic. Verr. 2, 2. imp. Pomp. 12. Liv. 26, 40. Strab. 6, 273.); deshalb war sie der Ceres heilig und galt für ihren Lieblings-aufenthalt; der jetzige Zustand der Insel ist in Folge der Schlaffheit und Trägheit der Bewohner ein ganz anderer. Während in den südlichen Theilen sich bei den Produeten schon eine Verwandtschaft mit Afrika zeigt, herrscht in den übrigen die mit Italien vor. Weizen, Südfrüchte, Wein, Palmen, treffliche Rosse u. s. w. werden genannt. — Weil man die Kyklopen und Lai-strygonen des Homer nicht anders unterzubringen wnßte, versetzte man sie nach S ; die Geschichte kennt aber als die ältesten Bewohner die ans Italien eingewanderten und ursprünglich aus Gallien stammenden Sicäni (Zr/.uvoi, Thue. 6, 2.) oder Sicü li (Cic. Verr. 2, 2. Zihsiol, Thue. 6, l.), denn beide Namen sind identisch, weitn-man auch eine doppelte Einwanderung annehmen zu müssen scheint. Zihtlicözcu hießen die auf S. wohnenden Griechen. Zu deu Sicanern und Siculern kamen dann der Sage nach Kreter und Elymer, ein Haufe flüchtiger Troer, die aber mit ihnen verschmolzen zu sein scheinen. Des Handels wegen siedelten sich, namentlich in den nördlichen und nordwestlichen Strichen, die Phoi-niker an, welche aber durch die seit 736 v. C. zu Naxos zuerst angesiedelten Hellenen sehr beschränkt wurden. Vgl. Thue. 6, 3. Die Hellenen gründeten eine Menge blühender Colonieu, von denen schon früh Unter-Colonien ausgesandt wurden. Syrakus gründete Akrai und colonisirte Enna, dann Kasmenai und Kamarina. Von Gela ging 581 Akragas aus, welches später Syrakus an Macht und Reichthnm den Rang streitig machen sollte; die Bewohner von Megara gründeten Selinus. Auch die chalkidischen Städte betheiligten sich an der weiteren Colonisation, denn von Zankle ging Himera aus. Die Parteikümpfe am Ende des 6. und Anfang des 5. Jahrhunderts führten zur Tyrannis, durch welche besonders Akragas und Gela große politische Macht gewannen. Gelon erkannte, daß Syrakus die Hauptstadt eines geeinigten Siciliens sein müsse, und diese Hegemonie wurde durch den glücklichen Kamps gegen die Karthager um 480 völlig entschieden. Sein Nachfolger Hieron (478-467) ließ in diesem Streben nicht nach. Die Vertreibung der Tyrannen führte zur Demokratie und zu inneren Parteikämpfen, welche die Macht der einzelnen Städte schwächte, in denen bald Oligarchen herrschten, bald die Ochlokratie die Oberhand bekam. Deshalb hatten auch die Kriege mit den Karthagern am Ende des 5. Jahrhunderts einen unglücklichen Ausgang. Der Krieg wurde 397 erneuert und sicherte wieder auf einige Zeit den Hellenen das Uebergewicht, indem 392 die Karthager auf ihr altes Gebiet im Nordwesteu beschränkt wurden und Dionysios die Herrschaft von Syrakus sicherte. Auch Timoleons und Agathokles' siegreiche Feldzüge hemmten die Fortschritte der Karthager, bis endlich durch den ersten puuischeu Krieg die Römer sich in den Besitz der Insel setzten: so kamen noch die Römer zu den siculischen und hellenischen Bewohnern hinzu. Vgl. das Hauptwerk: Holm, Geschichte Siciliens im Alterthum (Bd. 1, 1871, Bd. 2, 1875). — All der Pflege der Künste und Wissenschaften haben die sicilischen Griechen lebhaften Antheil genommen. Zu ihnen gehören die Dichter Stesichoros, Epicharmos, Theokritos, Moschos u. a., die Historiker Philistos, Timaios. Diodoros, die Philosophen Empedokles, Dikai-archos, die Redner Gorgias und Lysias, der Mathematiker Archimedes n. s. w. — Die bedeutendsten Städte (das Genauere s. bei-deu eiuz. Art.) waren an der Osiküste: Zankle, später Messana (j. Messina), Naxos, in dessen Nähe später Tanromenion (j. Taormina), Katana (j. Catania), Leontinoi (j. Lentiui), Megara (verschwunden), Syrakusai (j. Siragosav An der Südwestküste: Kamarina (Tr. bei Torra bi Camarina), Gela (in Trümmern), Akra gas, röm. Agrigentum (j. Girgenti), Herakleia Mi-ii oa (Tr. bei Torre bi Capo Bianca), Selinus (Tr. bei Castelvetrauo); an der Westküste: Lily-baion (j. Marsala), Eryx und Drepanon (j. Trapani). An der Nordküste: Segesta, Panor-mos (j. Palermo), Himera, später Thcrmai (j. Termini), Mylai (j. Milazzo). Im Innern: Kentnripai (j. Cenlorbi), Hybla Major (j. Paterno), Enna (j. Castro Giovanni). Andere Städte sind unbedeutender. Sicinii, l) T. Sic. Sabinus, Cousul im Jahre 487 v. C., besiegte die Volsker. Liv. 2, 40. — 2) C Sic. Bellutus, führte die Plebs auf den heiligen Berg und wurde irrt Jahre 493 in das neuerrichtete Volkstribunat gewählt. Liv. 2, 32. Den Coriolan klagte er an. Flut. Cor. 18. — 3) C. Sic, trat im Jahre 470 als Volks-tribun mit einer Anklage gegen den Appius Claudius auf. Liv. 2, 58. 61. — 4) L. Sic. D en-tatus, ein durch kühne Thaten ausgezeichneter Römer, den seine Landsleute mit dem Achilleus verglichen, soll gegen die Aequer gekämpft haben und, von den Decentvirn angefeindet, in einein, ihm von diesen gelegten, Hinterhalte gefallen sein. Plin. 7, 27. Dion. Hai. 10, 36 f 49. •— 5) Cn. Sic., Prätor im Jahre 183, im Jahre 172 beim Altsbruche des Krieges gegen Perseus mit einem Heere nach Makedonien gesandt. Läv. 42, 10. 22. 27. — 6) C. Sic., wird von Cicero (Brut. 76.) als tüchtiger Redner gerühmt. — 7) Cii. Sic., Volkstribun im Jahre 76 v. C., fand, als er nach Sitlla's Tode auf die Erneuerung der Rechte des Tribunals drang, durch die rachsüchtige Verfolgung feiner Gegner (Cic. Brut. 60.) den Tod. Plut. Crass. 7. Sicöris, Zuoqtg, j. Segre, westlicher Nebenfluß des Jberus im tarracouenfischen Hispainen, der bei Jlerda vorüberströmt und bei Octogesa mündete. Caes. b. c. 1, 49. 61. Bio Cuss. 41, 20. Siefili s. Sicilia. Sicüluni fretiun s. Sicilia. Side, Zlsrj, 1) früh verfallener Hafenort an der östlichen Landspitze Lakoniens, südlich von Epidauros Limera. — 2) Stadt in Pamphylien, aiolische Eolonie von Kyme und Hauptsitz des 67 *
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