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1. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 62

1911 - Breslau : Hirt
62 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der deutschen Geschichte. Der Vertrag, den Joachim Ii. mit den schleichen Herzgen hierber geschlossen hatte, htte nach deren Aussterben 1675 in Kraft treten mssen. Aber der Kaiser hatte als Oberlehnsherr die Gltigkeit des Vertrags be-stritten und die schlesisthen Herzogtmer eingezogen. Nach langen Ver-Handlungen hatte der Groe Kurfürst auf seine Ansprche verzichtet und war dafr durch den Kreis Schwiebus entschdigt worden. Sein Nach-folger Friedrich Iii. hatte den Schwiebuser Kreis auf Grund eines Reverses, den er als Kurprinz unterzeichnet hatte, zurckgegeben, aber zugleich die alten Ansprche seines Hauses auf die schleichen Herzogtmer wieder aufgenommen. 06. Die Besitzergreifung Schlesiens und der erste Achtem che Krieg (17401742). Der Osterreichische Erbsolgekrieg (17411748). Als Friedrich die Nachricht von dem Tode Karls Vi. erhielt, berief er den Staatsminister von Podewils und den General Grafen Schwerin zu sich nach Rheinsberg. Nach einer kurzen Beratung mit ihnen teilte er dem Groherzog von Toskana, dem Gemahl der Maria Theresia, mit, da er bereit sei, fr die Knigin einzutreten. Da aber ein allgemeiner Krieg bevorstehe und er daher die Gefahren fr sterreich mit bernehme, so msse er auch eine volle Gegenleistung erwarten, und man mge sich umgehend entscheiden; in einem Schreiben an die Knigin Maria Theresia von Ungarn wurde einige Tage spter dieses Angebot erneuert. Zugleich wurde der Befehl an die Truppen erlassen, sich marschfertig zu machen. Da seine Anerbietungen stolz abgelehnt wurden, setzte Friedrich vier Wochen nach dem Tode Karls Vi. etwa 30000 Mann gegen Schlesien in Be-wegnng. In der Mitte des Dezembers begab sich der König von Berlin zur Armee und berschritt nach einer feurigen Ansprache an seine Generale die Grenze. In sechs Wochen wurde Schlesien fast ohne Blutvergieen bis zu den Gebirgen hinauf besetzt. Nur Glogau, Brieg und Neie wurden durch ihre Befehlshaber gehalten. Wirtschaftliche, politische und konfessionelle Grnde bestimmten die Schlesier zum Anschlu an Preußen. In dem katholischen Oberschlesien berwog zwar die Vorliebe fr sterreich, doch gewann Friedrich die Bevlkerung dadurch, da er zwar den Evan-gelischen ihre verlorenen Besitzungen wiedergab, aber ihnen jede Bedrckung der Katholiken aufs strengste verbot. Erst im Frhjahr 1741 fhrte der sterreichische Marschall Neipperg ein Heer aus Mhren der den Pa von Zuckmantel nach Schlesien, und am 10. April kam es bei Mollwitz zu einer Schlacht, die am Nach-mittag durch die preuische Infanterie unter dem Grafen Schwerin ge-Wonnen wurde, nachdem Friedrich bald nach dem ungnstigen Anfange des Gefechts das Schlachtfeld auf Bitten des Generals verlassen hatte. In der verhltnismig ruhigen Zeit, die nun folgte, reorganisierte der König seine Kavallerie, die sich in der Schlacht nicht bewhrt hatte. Damals lernte er den Oberstleutnant von Zieten als tchtigen Reiter-fhret kennen.
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