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1. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 80

1911 - Breslau : Hirt
80 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der deutschen Geschichte. Dieser Besitzwechsel wrde sich ohne Strung vollzogen haben, wenn nicht der Herzog Karl Ii. von Pfalz-Zweibrcken gleichfalls erbberechtigt gewesen wre und wenigstens zu dem Handel seine Zustimmung htte geben mssen, damit er rechtsgltig wrde. Karl wrde unzweifelhaft eingewilligt haben, wenn ihn nicht Friedrich Ii., der sich mit Sachsen, Rußland und Frankreich verstndigt hatte, zu einem energischen Protest bestimmt htte. Es fragte sich nun, ob sterreich oder Preußen seinen Willen durchsetzen wrde. Joseph Ii. nahm zunchst an, da Preußen ihn ohne fremde Hilfe nicht angreifen werde. Darin aber tuschte er sich. Friedrich erklrte ihm sogleich in einem Briefe, es handle sich darum, ob ein Kaiser der die Lehen des Reiches nach Belieben verfgen knne. Bejahe man die Frage, so wrden dadurch die Lehen zu Gtern, verliehen auf Lebenszeit. Das widerspreche aber den Gesetzen und Gewohnheiten des Rmischen Reiches. Als Glied dieses Reiches fhle er sich unmittel-bar verpflichtet, die Immunitt und Rechte des Germanischen Krpers auf-rechtzuhalten. Auf diese Erklrung folgte der Krieg, der im wesentlichen in Bhmen gefhrt wurde. Joseph erlebte, da sein Feldherr, der hoch-betagte Laudon, Friedrichs Einmarsch in seine Erblande nicht verhindern konnte. Zu einer Waffenentscheidung kam es nicht. In Teschen (in sterreichisch-Schlesien) kam unter russischer und franzsischer Vermittlung der Friede zustande, in dem Joseph Ii. seine Ansprche aufgeben mute. Nur das Inn viertel blieb ihm. Der Frstenbund. Bayern zu gewinnen gab Joseph, der seine Monarchie durch deutsche Gebiete abzurunden und auf diese Weise immer mehr in das Reich hineinwachsen zu lassen fortdauernd bemht war, trotz jenes Fehlschlages nicht auf. Jetzt verfolgte er vielmehr den Plan, Bayern durch Tausch zu erwerben und den Kurfrsten mit den sterreichischen Niederlanden, die zu einem Knigreich Burgund erhoben werden sollten, zu entschdigen. Aber auch diesem Versuch trat Friedrich entgegen, indem er 1785 mit einer greren Anzahl deutscher Fürsten den Frstenbund zur Aufrechterhaltung der Reichsverfassung schlo. Dies war der letzte Erfolg seiner Politik. Am 17. August 1786 starb Friedrich zu Sans-souei. Ihm folgte sein Neffe Friedrich Wilhelm Tl.
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