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1. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 191

1911 - Breslau : Hirt
Der deutsch-franzsische Krieg. 191 1868 mute der Deutsche Zollverein mit den sddeutschen Staaten erneuert werden. Eine Anzahl Abgeordneter aus Sddeutschland ver-einigte sich mit dem norddeutschen Reichstage zum Zollparlament, aus dessen Beratungen der neue Vertrag hervorging. In dieser ersten ge-meinsamen Arbeit von Sd- und Norddeutschen zum Wohle des ganzen Vaterlandes sand das brderliche Gefhl der Zusammengehrigkeit, das in dem deutschen Volke trotz der augenblicklichen Trennung lebte, einen lebhaften Ausdruck. Mit Stolz konnte König Wilhelm rhmen: Deutschland hat ge-Wonnen, was Preußen erworben." Der deutsch-franzsische ftrieg 187071. H 110. Ursache und Anla. Nur die Zersplitterung Deutschlands im 17. Jahrhundert hatte dem König Ludwig Xiv. die Gelegenheit geboten, die Grenzen Frankreichs auf Kosten des deutschen Gebietes auszudehnen. Die beginnende Einigung Deutschlands unter Fhrung Preuens rief daher in Frankreich groe Besorgnis hervor. Mit Recht frchtete Napoleon, da er die glnzende Rolle, die er bisher in Europa gespielt hatte, neben einem starken und mchtigen Nachbarn nicht werde behaupten knnen, zumal da er in seinen auswrtigen Unternehmungen nicht mehr von seinem frheren Glcke begnstigt worden war. Als der nordamerikanische Sezessionskrieg (vgl. 139) ausgebrochen war, hatte er versucht, Frankreich eine feste Stellung in Amerika zu verschaffen, einen groen Feldzug gegen die Republik Mexiko unter-nommen und ein mexikanisches Kaisertum gegrndet. Die Krone hatte 1863 Erzherzog Maximilian, der Bruder des Kaisers Franz Joseph von sterreich, angenommen. Als der Brgerkrieg in Nord-amerika mit dem Siege der Nordstaaten geendet hatte und ein Eingreifen der Union zu frchten war, hatte Napoleon die franzsischen Truppen unter Bazaiue 1867 aus Mexiko zurckgezogen. Der Kaiser Maximilian, aus sich selbst angewiesen, war bald darauf von seinen republikanischen Feinden gefangen genommen und erschossen worden. Der vierjhrige Krieg hatte Frankreich ungeheure Opfer an Menschen und Geld gekostet, und das Ansehen Napoleons begann seitdem zu sinken. Es regte sich eine lebhaste Opposition gegen ihn, und sein Thron begann zu wanken. Er bedurfte, um ihn zu sttzen, neuer Erfolge. Aber umsonst hatte er im Jahre 1866 bei Gelegenheit der Friedens-Verhandlungen eine Vergrerung Frankreichs durch deutsche Staatsgebiete zu erhalten versucht. Im folgenden Jahre wollte er Luxemburg, das bis zum Jahre 1866 zum Deutschen Bunde gehrt hatte, aber in den Norddeutschen Bund nicht eingetreten war, gegen eine Geldentschdigung an Frankreich bringen. Aber dem einmtigen Wider-spruch des deutschen Volkes gegenber mute er diesen Versuch ausgeben.
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