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1. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 219

1911 - Breslau : Hirt
Das Deutsche Reich. 219 Frische seinen neunzigsten Geburtstag In Wrttemberg regierte König Karl noch bis zum Jahre 1891. Auf ihn folgte Wilhelm Il, ein Groneffe und durch seine Mutter zugleich Enkel Kmg Wilhelms L Eine besonders gesegnete Ttigkeit entfaltete Groherzog Friedrich von Baden (18521907), der hervorragenden Anteil an der Wieder-errichtnng des Reiches hatte, mit der ihm ein Herzenswunsch in Erfllung aina Auf allen Gebieten des ffentlichen Lebens hat er, untersttzt von seiner Gemahlin Luise, der Tochter Kaiser Wilhelms I, Gutes gewirkt. Als er im Herbst 1907, 81 Jahre alt, auf der Bodenseeinsel Mainau starb, trauerte das ganze deutsche Volk, und als sein Leichnam von dort zur Beisetzung nach Karlsruhe geleitet wurde, gestaltete sich die Fahrt zu einer ununterbrochenen Folge von Kundgebungen um den geliebten Landes-vater. Sein Sohn und Nachfolger Friedrich Il fhrt die Regierung im gleichen Sinne wie sein Vater. In Hessen folgte 1877 auf Groherzog Ludwig Iii. sein Neffe Ludwig Iv. (18771892), der sich 1866 als Fhrer der hessischen Reiterbrigade und 1870 als Kommandeur der hessischen Division rhmlich hervorgetan hat. 1892 folgte auf ihn sein jugendlicher Sohn Ernst Ludwig, ein eifriger Frderer von Kunst und Wissenschaft. 132. Das Reichsland Elsa-Lothringen. Das im Frankfurter Frieden von Frankreich abgetretene Elsa-Lothringen wurde zum Reichs land" erklrt und dem Kaiser als dem Oberhaupte des Reiches unterstellt, der im Verein mit dem Bundesrat die Verwaltung leitet. Nach einer kurzen Zeit der Diktatur wurde am 1. Januar 1874 die Reichsverfassung daselbst eingefhrt, und am 1. Februar 1874 traten die 15 elsa-lothringischen Abgeordneten zum erstenmal in den Reichstag ein. Nachdem das Land einige Jahre von dem Oberprsidenten von Mller nach Art einer preuischen Provinz verwaltet worden war, wurde am 1. Oktober 1879 der Schwerpunkt der Landesregierung von Berlin nach Straburg verlegt. Seitdem ernennt der Kaiser einen Kaiserlichen Statthalter mit dem Sitz in Straburg, dem die Ausbung eines Teiles der landesherrlichen Hoheitsrechte bertragen ist; ihm zur Seite steht ein Ministerium fr Elsa-Lothringen. Am 1. Oktober 1874 wurde ein Landesausschu als beratende Krperschaft eingesetzt und im Mai 1877 zur gesetzgebenden Volksvertretung erhoben. Als Kaiserliche Statthalter waren nacheinander ttig der Feldmarschall Freiherr Edwin von Mantenffel (18791885), Fürst Chlodwig von Hohenlohe-Schillingsfrst (18851894), der sptere dritte Reichskanzler, und Fürst Hermann von Hohenlohe-Lang enbnrg (1894 1907), der von dem Grasen von Wedel, General der Kavallerie und zuletzt Bot-schafter in Wien, abgelst wurde*). *) Ein Gesetzentwurf, demzufolge Elsa-Lothringen unter Wahrung seiner Stellung als Reichsland auch bundesstaatliche Rechte erlangen und fr die meisten Gesetzesvorlagen drei beschlieende Stimmen im Bundesrat erhalten soll, steht im Frhling 1911 zur Beratung.
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