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1. Stoffe und Probleme des Geschichtsunterrichts in höheren Schulen - S. 67

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Das Pensum der Quarto und der Tertien 67 lung. Deshalb kann man hier nicht, wie wir es jetzt in Sachsen leider müssen, in zwei Wochenstunden die 850 Jahre von 814—1648 (Praxis meist: von 768—1618) durchjagen, sondern wir müssen uns auf das Mittelalter beschränken, das zwar, genau genommen, noch länger gedauert hat, dessen erste Jahrhunderte sich aber sehr kurz erledigen lassen, was von 800 an nicht mehr möglich ist. vom Ruftreten der Germanen bis 1500 ist schon ein sehr reichlicher Stoff für ein Schuljahr. allerdings kann dann der Rest nicht, wie jetzt in Sachsen, in einem Jahr (Uiii) erledigt werden, sondern dafür sind beide Tertien erforderlich. wird doch die Darstellung, je mehr wir uns der Gegenwart nähern, notwendigerweise ausführlicher; immer häufiger greift sie über die vaterländischen Grenzen hinaus, um schließlich die ganze Kulturtvelt wenigstens in gelegentlichen Überblicken zu umspannen; der wachsenden Reife der Schüler entsprechend, soll sie aber auch anfangen tiefer zu graben. In diesem Hlter erwacht die Kritik in den jungen Menschen: hier ist Gelegenheit, diese kritische Neigung in maßvoller weise zu betätigen. Fünfzehnjährige Knaben bekunden oft schon rege Teilnahme an politischen Dingen; deshalb sagt ihnen die neueste Geschichte mehr zu als die des Altertums. Politische Teilnahme beweist, daß sie anfangen, über die engen Kreise ihres unmittelbaren Daseins hinauszublicken und eine erste Darstellung von größeren, idealen Gemeinschaften zu gewinnen. Die Idee des Daterlandes und des Staates geht ihnen auf und ergreift wenigstens einzelne mit stärkerer Gewalt. Man treibt deshalb im Deutschen mit ihnen die Dichtung der Befreiungskriege. Da soll sie der Geschichtsunterricht nicht ohne Not im Altertum festhalten, sondern ihnen bieten, wonach sie in diesem Hlter besonders verlangen. Ris Pensum der Untertertia schlage ich vor 1500—1715, als Pensum der Obertertia 1715—1900. 1715 ist ein mindestens so guter Einschnitt als 1648, denn dies Jahr ist nur verfassungs- und religionsgeschichtlich ein gewisser Rbschluß (für Frankreich erst 1656, für England 1660); genau genommen, gehören die Folgen des großen Kriegs doch noch zum Kriege selbst hinzu. Um 1715 haben fast alle europäischen Staaten das (Dber-Haupt gewechselt, (England sogar die Dynastie. Für dies Land beginnt das Zeitalter der Parlamentsherrschaft, für Frankreich die (Erstarrung des Absolutismus unter den letzten Ludwigen, für Preußen der glänzende Rufstieg unter Friedrich Wilhelm I. und Friedrich dem Großen. Schwedens Ersatz durch Rußland in der Reihe der Großmächte ist entschieden, der europäische Kontinent durch zwei große Parallelkriege für den Rest 5*
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