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1. Stoffe und Probleme des Geschichtsunterrichts in höheren Schulen - S. 75

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Die griechische Geschichte 75 Zweites Kapitel. Die griechische Geschichte. § Die Ausgabe der Unterstufe. Die griechische Geschichte birgt einen solchen unausschöpfbaren Reichtum vielseitigsten Lebens, eine solche Hülle dankbarster Probleme und wichtigster Beziehungen zur Entwicklung unseres eigenen geistigen Daseins- die Griechen haben gewisse Typen des europäischen Menschentums in solcher Vollkommenheit ausgebildet und bis in ihren tiefsten verfall hinein so bestimmend auf die Zukunft der gesamten abendländischen Geistesart gewirkt, daß man diesem Abschnitt der allgemeinen Geschichte gern den allerbreitesten Kaum im Unterricht gönnen möchte. Da dies aber aus Rücksicht auf unsere eigene Nationalgeschichte nicht möglich ist, kommt hier ganz besonders viel darauf an, daß 1. nichts Unnützes behandelt, und 2. der Stoff richtig auf die beiden Lehrstufen verteilt wird. Die Geschichtserzählungen der Unterstufe wenden sich hauptsächlich an die jugendliche Phantasie und an das jugendliche Gedächtnis. Beide sind fähig und bereit, die bunteste Fülle der Geschichten aufzunehmen und festzuhalten, wenn sie nur interessant sind. Ls ist also zuerst die Aufgabe, die Kinder mit der Götter- und Heroenwelt völlig vertraut zu machen. Das soll schon in Sejta geschehen. Die Kinder müssen darin leben wie in ihrem Robinson. Die Schülerbibliothek, die auf der Unter-und Mittelstufe Klassenbibliothek sein sollte, hat den Unterricht dabei bewußt zu unterstützen, übrigens auch und gerade in den Jahren, wo das Altertum nicht Gegenstand des Geschichtsunterrichts ist; da kann und soll die Privatlektüre dahin wirken, daß über den vielen neuen Stoffen die alten im Gedächtnis behalten werden. Zu den mythologischen und heroischen Gestalten treten dann die historischen hinzu. Die bedeutenden Menschen stehen durchaus im Vordergrund; auch das Sagenhafte hat hier noch feine Berechtigung, z. B. die Kodruserzählung; ist es doch für die Auffassung der Griechen von ihrer Geschichte oft gerade das Bezeichnendste, vom Zuständlichen der älteren Zeit werden namentlich das spartanische Wesen und das agonale Treiben, vielleicht auch schon in ihrer inneren Gegensätzlichkeit, leicht lebendig zu machen sein. 3n bezug auf die Abwandlungen der Verfassungen ist Vorsicht zu empfehlen, damit nicht leeres Stroh gedroschen wird. Adels- und Volksherrschaft sind für zehnjährige Knaben durchaus keine leicht vorstell-
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