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1. Stoffe und Probleme des Geschichtsunterrichts in höheren Schulen - S. 139

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Römische Kaiserzeit: Stoffausrocchl 139 absoluten Nüchternheit und als Reorganisator der Staatsfinanzen („non olet“) kurz zu würdigen. Über Titus — der übrigens ein krasser Verschwender war — und Den finstern Domitian empfiehlt sich Kürze; als Regent scheint dieser so übel nicht gewesen zu sein. Seine Umwandlung des Prinzipats in orientalische Despotie („Herr und Gott"), wenngleich von den Nachfolgern sofort wieder aufgegeben, ist doch als bedeutsames Vorzeichen späterer Entwicklung zu erwähnen. Die lichteren Gestalten von Nerva bis zu Marc Huret verlocken zu längerem verweilen. So prachtvoll kernige Männer jedenfalls wie Trojan und Ittarc Aurel möchte man den Schülern bekannt machen, während die problematische Natur Hadrians, in der „das Janusgesicht des Weltreiches der Griechen und Römer eine unvergängliche Verkörperung erfahren hat" i, wohl nur bei ganz tiefem (Eindringen zu vollem Verständnis zu bringen wäre. hieran schlössen sich in natürlichem Übergange die weltgeschichtlichen Leistungen der römischen Kaiserzeit. Sie sind nicht gering, und es wäre gewiß eine oberflächliche Verallgemeinerung, diese Reihe von Jahrhunderten als eine gleichförmige Verfallszeit erscheinen zu lassen, von der imponierenden höhe der materiellen Zivilisation wäre zunächst ein Begriff zu geben, und dabei gleich die ausgezeichneten technischen Leistungen, welche eine solche Zivilisation voraussetzt, unter Hervorhebung der glänzendsten, etwa noch vorhandenen Hervorbringungen (Straßen, römische Wasserleitungen, Thermen, Brücken, wie die von Hifantara in Spanien, Pont du Oard bei Himes, Gewölbetechnik) zu kennzeichnen. Zwei Gesichtspunkte dürften dabei besonders fruchtbar sein, nämlich der vergleich mit dem Mittelalter, und der mit der Gegenwart: wieviel von alledem ist im mittelalter verloren gewesen und hat erst mühsam wieder aufgefunden und entdeckt werden müssen? Und wieviel, worauf die Gegenwart stolz ist, besaß schon das Hltertum? (Es wäre gewiß besonders lehrreich, wenn man dies einmal an einem einzelnen Zweig der Technik genau verfolgen könnte, z.b. am Gewölbebau, an der (Blasbereitung2, an der Textilindustrie, am tdagen-bau, an der Dampfheizung, oder was es sonst sei. freilich setzt dies wieder das Vorhandensein weit brauchbarerer Hilfsmittel für Unterrichts-zwecke voraus, als wir sie jetzt besitzen. Unter den Künsten ist die des Bauens die „technischste", und auch in 1 v. Domaszewski a. a. G. Ii 212. 8 Dgl. fl. Kisa, Das Glas im Altertum. 1908. — „Die Erfindung des Glas-blasens", im „Jahrb. f. Altertumskunde" I (Wien 1907).
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