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1. Stoffe und Probleme des Geschichtsunterrichts in höheren Schulen - S. 140

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
140 Die römische Geschichte ihr ist die Kaiserzeit wirklich groß. Neben die schon gewürdigten Nutzbauten i. e. S. treten Tempel, Paläste, Bibliotheken, Basiliken, Theater und Amphitheater. Während am hellenischen Tempel die Hauptsache stets die Außenansicht geblieben ist, bezwingt der Römer das Problem der Gestaltung und Gliederung von Innenräumen, also das, was uns als größte architektonische Aufgabe erscheint; das ist seine erste Leistung. Und sie gelingt ihm trotz seiner Vorliebe für das Monumentale, ja kolossale in der Baukunst, das wir ihm an zweiter Stelle gutzuschreiben haben (Pantheon1, Thermen Taracallas und Diokletians, Kolosseum für 40 000, Circus maximus für 270 000 Zuschauer, Diokletians Palast zu Spalato). An dritter Stelle wäre nochmals seiner ausgezeichneten Vervollkommnung des Gewölbebaues zu gedenken. tüenn man zu den Schülern in größerer Anzahl geeignete Abbildungen sprechen läßt und ihnen die nötigen Zahlen angibt, auch an die entsprechenden Verhältnisse der griechischen Architektur klassischer und hellenistischer Zeit erinnert, so werden sie imstande sein, die Hauptkennzeichen zumeist selbst aufzufinden. Ebenso dürften sie wohl an der Bild-niskunst des Zeitalters den realistischen Charakter leicht entdecken, wenn man diese Porträts etwa neben den perikles des Krefilas oder Den ctfchines und Sophokles hält. „Wohl die größte praktische Kulturarbeit der ganzen römischen Kaiserzeit und ihr Ruhmestitel bis heute" war nach Birt2 die Arbeit der Rechtsgelehrten. Namen wie Papinian und Ulpian sind würdiger, von Gebildeten der Gegenwart gekannt zu sein, als die kurzlebigen Kaiser des 3. und 4. Jahrhunderts. In der Gesetzgebung und Verwaltung sind zwei Tendenzen bezeichnend: 1. die Ausdehnung der staatlichen Kontrolle, Regelung und Aussicht auf alle erdenklichen Lebensgebiete, eine Reglementierung des ganzen Lebens3, der schon unter Trajan die städtische Selbstverwaltung zum (Dpfer fällt; 2. die humanitäre Fürsorge für Sklaven, Inündel, Klienten, Arme. 3n beiden Beziehungen charakterisiert sick das Kaisertum des 2. Jahrhunderts als eine Art aufgeklärter Despotismus: alles für das Volk, nichts durch das Volk. Der erste Zug deutet auf einen weitverbreiteten Mangel an freier Initiative, 1 Die Kuppel hat 43 m Durchmesser und könnte den Kölner Dorrt in sich aufnehmen. Diese und die andern Zahlen entnehme ich Birt, 3ur Kulturgeschichte Roms S. 117, 123, 130. 8 a. a. G. S. 77. 3 Beispiele: (Erbgang, Testierverfahren, Vormundschaft, Fideikommißwesen, ctppellation, Zivilstandsregister.
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