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1. Stoffe und Probleme des Geschichtsunterrichts in höheren Schulen - S. 150

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
150 Das Imltelalter Schritt weiter zu gehen und sie zu dem Schluß zu bringen, daß dies das unvermeidliche Schicksal alles menschlich und geistig ganz Großen ist, sobald es in die Hände der Massen überantwortet wird - unfähig, es in seiner Reinheit und Erhabenheit zu fassen, ziehen sie es, indem sie es annehmen, auf ihr Niveau herab - wie sie erst den Propheten gemordet haben, verstümmeln sie dann sein Werk,- aber es bewährt seine unverwüstliche Überlegenheit in einem immer wiederholten Kuferstehungs-prozeß. Hn zweiter Stelle ist sodann das Verhältnis von Staat und Kirche zu besprechen, 1. vor, und 2. nach der Anerkennung des Christentums. Dort gilt es besonders die Ursachen der Feindschaft des römischen Staats, und zwar gerade der trefflichsten Kaiser, begreiflich zu machen, hier die historisch so wichtige Erscheinung des Cäsaropapismus zu erklären und in ihren hauptphasen zu verfolgen. Nähere Ausführungen über diesen Punkt dürften sich hier wohl erübrigen. viertes Kapitel. Das mittelalter. Bei allen Reformvorschlägen zur Stoffbeschränkung, die heute vorgebracht werden, pflegt das Mittelalter der leidtragende Teil zu sein. Dabei ist es jetzt schon in den Schulen mit preußischem Plan, wo in einem 3ahre römische Kaisergeschichte, Mittelalter und Neuzeit bis 1648 durchgenommen wird, derart eingeengt, daß ein Maximum von Lehrgeschick und sehr viel Schülerfleiß dazu gehören müssen, wenn der Unterricht einige Frucht tragen soll. Der Vorschlag des deutschen Gymnasialvereins, die alte (Beschichte zum größeren Teil in Untersekunda zu erledigen, erscheint gegen den jetzigen Zustand als relativer Fortschritt, denn dann bleibt wenigstens der Winter der (Dbersekunda mit fast 70 Stunden für das Mittelalter übrig. Die mittelalterliche weit ist aber gerade wegen ihrer Gegensätzlichkeit zur modernen so lehrreich, wir kommen doch schließlich von ihr her, nicht von der Antike, und müssen uns des Gegensatzes zu ihr bewußt werden, um uns selbst zu verstehen. Dabei kann allerdings sehr viel einzelnes geopfert werden - aber die Vorstellung, die hier und da zu herrschen scheint, das Mittelalter sei eine für uns ziemlich gleichgültige Geschichtsperiode, ist zweifellos irrig. Ragt es doch in vielen Auswirkungen noch bis tief in die sog. Neuzeit, ja bis in die Gegenwart hinein, weshalb auch neuerdings berufene Kenner dafür
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