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1. Stoffe und Probleme des Geschichtsunterrichts in höheren Schulen - S. 156

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
156 Das Mittelalter ist, sich bei den genannten drei Königen aufzuhalten. Nicht zu billigen aber wäre es, eine lückenlose Reihe der heimischen Fürsten einprägen zu lassen,- eine ganze Rnzahl mittelalterlicher und auch manche neuzeitliche Territorialfürsten können ohne Schaden im Dunkel der Unbekanntheit bleiben. Die außerdeutsche Geschichte des mittelalterlichen Europa pflegt im Unterricht notgedrungen ganz in den Hintergrund zu treten, abgesehen Don Italien, dessen Geschicke ja bis 1254 aufs engste mit denen Deutschlands verflochten sind. Für England, Nord- und Osteuropa wird das so bleiben müssen, von Spaniens politisch-religiöser (Beschichte läßt sich leicht eine Überschau gewinnen von drei Ansatzstellen her: 1. 711/732: Ausblick in das Mittelalter; 2. bei Alfons von Kastilien: Überblick über die damals bestehenden christlichen Staaten, die in den jetzigen Provinznamen fortleben- 3. 1492 Rückblick auf das Erreichte, was endlich Frankreich betrifft, so sollte man sich, wenn irgend die Zeit es gestattet, die interessante Parallele seiner politischen Entwicklung zu der Deutschlands nicht entgehen lassen: Frankreich gelangt von der äußersten Zersplitterung durch das Lehnswesen zur territorialen Einheit und von einem bloßen machtlosen Scheinkönigtum zur straffen Monarchie, während Deutschland am Ende des Tttittelalters dort steht, von wo Frankreich ausgegangen ist. Dieses Stück französischer Geschichte kann fast anonym gegeben werden, es handelt sich um ganz typische Vorgänge.1 Die mittelalterliche (Beschichte ist ja ganz von selbst, der Lehrer mag wollen oder nicht, in ganz beträchtlichem Maße sog. Kulturgeschichte; gerade in der Besonderheit, dem Anderssein ihrer Kultur von der unserer Tage und im vergleich der verschieden gearteten Erscheinungen liegt das Belehrende dieses Unterrichts. Fragt man aber nach einer aus dem mittelalter stammenden Kulturschöpfung mit Gegenwartswert, so bleibt außer dem gigantischen Bau der katholischen Kirche, den der Geschichtslehrer zwar fortgesetzt in seinen Unterricht einbeziehen, aber 1 Kls besonders charakteristisch für die Heiratspolitik der französischen Könige pflege ich zu erzählen, wie das letzte selbständige Herzogtum, die Bretagne, für die Krone gewonnen wurde. (Es kostete dies drei heiraten und drei Scheidungen: nämlich die heiraten Annas von Bretagne mit Karl Viii. und Ludwig Xii. und ihrer Tochter aus zweiter Ehe, Claudia, mit Franz I., sowie die Scheidung I. Annas von ihrem Bräutigam Maximilian, 2. Karls Viii. von seiner Braut Margareta, Maximilians Tochter, 3. Ludwigs Xii. von feiner ersten Frau Johanna.
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