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1. Stoffe und Probleme des Geschichtsunterrichts in höheren Schulen - S. 158

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Das Mittelalter Amerika i scheint es viel üblicher als bei uns, daß die Schüler auch die erforderlichen geographisch-historischen Kartenskizzen selbst anfertigen, indem sie entweder gewisse Grenzlinien und Flächenkolorierung oder bestimmte Orte in eine stumme Karte eintragen, sei es um die politische Teilung eines Gebietes zu bestimmtem Zeitpunkt, die Verbreitung einer verfassungsform, einer Konfession, eines Dorftypus, einer Rechtsbil-düng u. dgl. graphisch festzuhalten, sei es, um alle bei einer bestimmten Gruppe von Ereignissen beteiligten (Drte auf einem Blatte für sich allein zu vereinigen. Bei uns ist das Vorhandensein vortrefflicher historischer Schulatlanten und Wandkarten, auf denen schon alles steht, für diese Hrt von Selbstbetätigung der Schüler zweifellos ein Hindernis. Wir ersparen so viel 3eit; dafür sind aber die Schüler zu größerer Passivität genötigt. (Es wäre mindestens erwünscht, daß sie alle noch einen Atlas mit stummen Karten besäßen,- diese würden sich neben den Schulatlanten noch immer nützlich verwenden lassen. fluch ein so beschaffener Unterricht bei genügender Zeit, d.h. bei vernünftiger Stoffeinteilung, wird als (Ergebnis keine wunder zeitigen. Der Geschichtslehrer, der die Schüler nach drei Jahren auf der (Oberstufe wieder vor sich hat, wird mit Betrübnis feststellen, wie unglaublich viel einst anscheinend gut angeeigneter Kenntnisse sich inzwischen verflüchtigt haben, von Untertertia bis Unterprima (Preußen) bzw. von Quarta bis Gbersekunda (Sachsen) ist eben ein langer weg, auf dem das Interesse des Schülers von ganz andren historischen Stoffen in Anspruch genommen war; die Möglichkeit einer immanenten Wiederholung gerade der mittelalterlichen Geschichte bei der Durchnahme anderer Pensen ist recht gering, während Altertum und Neuzeit viel mehr gegenseitige Beziehungen aufweisen, und fast ganz vom Zufall hängt es ab, ob etwa die private Lektüre historischer Romane die (Erinnerung auffrischt und belebt. Der Aufgabe, den Stoff zu wiederholen, die Chronologie — für viele Schüler das Lästigste — wieder einzuprägen, kann sich daher auch auf der Oberstufe der Unterricht nicht entziehen; aber das Verfahren darf doch ein wesentlich anderes sein, und höhere £ehraufgaben müssen diese elementare ergänzen. Der Lehrer kann sich für die bloße Repetition 1 Für Frankreich siehe Seignobos, L’histoire dans l’enseignement secon-daire. Paris 1906, Armand Colin (nicht im Handel); für flmerifa zahlreiche Kufsätze und hinweise in „The History Teacher’s Magazine“.
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