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1. Stoffe und Probleme des Geschichtsunterrichts in höheren Schulen - S. 164

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
164 Das Ttcittelalter ihre Entfremdung vom Deutschen Reiche, die Geschichte Österreichs oder Burgunds im Tmittetalter1 u.a. von allen Problemen des mittelalterlichen Lebens ist dasjenige, das, aus der Perspektive der Gegenwart geschaut, weitaus am schärfsten hervortritt und die mittelalterliche Geschichte fast zu beherrschen scheint, das des Verhältnisses von Staat und Kirche, das sich bei genauerer Betrachtung wieder in eine Reihe von Sonderproblemen auflöst. Bei ihrer (Erörterung auf der Oberstufe kommt es uns zugute, daß es hier einen kirchengeschichtlichen Unterricht gibt, der in Sachsen mit dem weltgeschichtlichen etwa parallel läuft, in Preußen ihm voraneilt. Dies ermöglicht eine Teilung der Hrbeit und (Entlastung des Geschichtslehrers in der weise, wie sie K. heussi vorgeschlagen hat2; gleichzeitig auch eine Bezugnahme auf die Ergebnisse des kirchengeschichtlichen Unterrichts, die manche sonst nötige (Erläuterung überflüssig macht. Da beide Fächer wohl nur ausnahmsweise in derselben Hand liegen, sollte der Historiker nicht versäumen, sich mit seinem theologischen Kollegen über Stoffverteilung u. dgl. stets ins (Einvernehmen zu setzen. 11. Den Kampf des Imperiums mit dem Sacerdotium kann man in drei Hauptabschnitte gliedern: a) Das Verhältnis von Staat und Kirche vor dem Investiturstreit in seinen wechselnden Gestaltungen, bald Staatsallmacht (Kart der Große, zeitweilig Gtto I. und Heinrich Iii.), bald Kirchenprimat (Nikolaus I. und Lothar Ii. von Lothringen), bald der Staat von der Kirche unterstützt (Konrad I.), häufiger das umgekehrte Verhältnis. b) Der Investiturstreit. Über das Verfahren bei Besetzung der Bischofsstühle vor dessen Rusbruch muß Klarheit geschaffen werden; wie ganz neuerdings gezeigt worden ist3, war nicht einfach königliche (Ernennung üblich, die vielmehr auch damals schon als unkanonisch galt, sondern Wahl, wennschon oft nur Scheinwahl, mit folgender königlicher Bestätigung. Die Vorgänge und äußeren Ereignisse des eigentlichen Investiturstreits lassen sich repetendo erledigen; über die Kanossaepisode läßt sich durch eine elementare (Huellenuntersuchung zu 1 Letzteres ganz neuerdings monographisch behandelt: Hofmeister, Deutschland und Burgund im Inittelalter. Leipzig 1914. 2 Karl Heussi, Geschichts- und Religionsunterricht auf der Oberstufe höherer Lehranstalten, in „Vergangenheit u. Gegenwart" I (1911) S. 36 ff. * Weise, Königtum und Bischofswahl im fränkischen und Deutschen Reich vor dem Investiturstreit. Berlin 1912.
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