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1. Stoffe und Probleme des Geschichtsunterrichts in höheren Schulen - S. 175

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Die Renaissance aus der Oberstufe 175 mus, dessen Geschichte fast ganz auf nichtdeutschem Boden verläuft? Überdies kann man Reformation, Gegenreformation und Hufftarung nur dann historisch richtig beurteilen, wenn man weiß, daß ihnen eine Renaissance vorausgegangen ist und was es mit dieser für eine Bewandtnis hat. Die Herausarbeitung des dreifachen Gegensatzes von Mittelalter und Renaissance, an den sich noch eine ebenso fruchtbare Vergleichung der Renaissance mit der Antike, z.b. der griechischen Potis mit der italienischen Stadtrepublik, der griechischen und der modernen Tyrannis, schließen kann, ist eine vorzügliche Schulung des historischen Sinnes und, insofern man das Merden des Neuen teils aus dem Riten, teils im Gegensatz zu ihm aus neu erschlossenen Knschauungskomplexen aufzuklären vermag, auch des historischen Denkens. Das historische Urteil wird auf Schritt und Tritt in Tätigkeit gesetzt: ist doch die Renaissance wie wenige (Epochen geeignet, gleichzeitig Schauder und Bewunderung zu erregen und zu zeigen, wie nahe beieinander nicht nur in einer Epoche, sondern selbst in demselben Menschen das Göttliche und das Tierische, Genialität des Verstandes und völlige Verkümmerung des Gemütes wohnen können, und wie die historisch wirksamen Kräfte von (Epoche zu Epoche ihr Stärke- und Mischungsverhältnis ändern. Für die staatsbürgerliche (Erziehung endlich kann eine genauere Betrachtung des Renaissancestaates, der Theorie wie der Praxis, sehr förderlich sein, denn diese Staaten stellen einen neuen, vom £ehns= wie vom Ständestaat wesent> lich verschiedenen Typus dar, der schon die bedeutsamsten Merkmale des modernen Staates aufweist, zugleich aber in gewissen (Exemplaren die abschreckendste Form des absoluten Despotismus annimmt. § 2. Reformation und Gegenreformation. Die Reformation hat nationale, soziale, wirtschaftliche Begleiterscheinungen und Unterströmungen, aber ihrem Wesen nach ist sie eine religiöse Bewegung.1 Dadurch entsteht für den Geschichtslehrer die große Gefahr der Befangenheit, denn die Folgen dieser Bewegung bestimmen wie nur irgendein allermodernstes Geschehen das Leben unserer Gegenwart, und er steht zum mindesten durch Geburt und (Erziehung, aller Wahrscheinlichkeit nach aber auch durch innere Überzeugung auf einer von den beiden Parteien, in welche die Reformation die westeuropäische (Ehristenheit gespalten hat. Deshalb sollte es stets vermieden 1 Die versuche, dies zu bestreiten, dürfen wohl als abgetan gelten.
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