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1. Stoffe und Probleme des Geschichtsunterrichts in höheren Schulen - S. 211

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Wirtschaftsgeschichte und Wirtschaftspolitik 211 Hier wäre anzuschließen 1. eine Übersicht über das gesamte Zoll- und Steuerwesen sowie die übrigen Einnahmen des modernen Staats, 2. ein Überblick über die wirtschaftspolitischen Systeme des 19. Jahrhunderts. Neben dem reinen Wissensstoff, den zu kennen künftigen Staatsbürgern, die bald mündig sein werden oder es gar schon sind, doch recht nötig ist, sollte der Unterricht auch eine Rrt Ethik des Steuerwesens vermitteln. Die relative Ungerechtigkeit der indirekten Steuern braucht man nicht zu verhehlen, darf aber darauf hinweisen, daß Steuern sich nicht nur durch ihre Gerechtigkeit, sondern auch durch ihren (Ertrag empfehlen müssen (weshalb Luxussteuern meist so wenig zweckmäßig sind), und daß insofern ein Ausgleich besteht, als die unbemittelten Volksschichten nur ein Minimum von direkten Steuern tragen. Namentlich aber gehört zur steuerlichen (Ethik die Einsicht in die Notwendigkeit dieser ganzen Einrichtung und die Anerkennung der Pflicht, sich ihr freiwillig zu unterwerfen, weil Steuer- und Zollhinterziehung eben so gemein ist wie Diebstahl. Das Thema von Friedrich £ists Schrift „Das nationale System der politischen (Ökonomie" vermittelt den Schülern die Begriffe Schutzzoll und Freihandel. Der Kampf um diese Dinge hat das wirtschaftliche Leben der europäischen Völker jahrzehntelang geradezu beherrscht. Daran kann der Geschichtsunterricht unmöglich vorübergehen. (Er muß wohl zunächst die wirtschaftliche Entwicklung Englands schildern, weil dies Land allen anderen industriell um Jahrzehnte voraus ist und seine Erfahrungen als typisch gelten können. Die furchtbaren Wirkungen des 2ttanchesterft)stems beweisen die Unmöglichkeit absoluter wirtschaftlicher Freiheit und nötigen England die ersten sozialen Schutzmaßnahmen auf1 ; der industrielle Vorsprung des Inselstaates empfiehlt ihm das Freihandelssystem, durch das seinen überlegenen Erzeugnissen alle fremden Märkte geöffnet werden. Deshalb sind damals die deutschen Industriellen Schutzzöllner, die Landwirte — die auf Absatz ihres Überflusses an Korn auf dem englischen Markt rechnen — Freihändler. (Es gibt also feine für alle Fälle unbedingt richtige Handelspolitik, sondern es kommt ganz auf die wirtschaftliche Lage der betreffenden Völker an. Ein Überblick über die Perioden der europäischen Handelspolitik bis 1878 oder gleich bis zur Gegenwart mag den Abschluß der (Erörterung bilden. Kn die (Entstehung der Eisenbahnen (Lists und Moltkes Schuf- 1 Die englischen Fabrikinspektoren des 19. Iahrh. sind zum Schutze der Arbeiter da, die französischen des Merkantilismus hatten sich nur um die Technik und Güte der tdare zu kümmern. 14*
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