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1. Deutsche Sozialgeschichte - S. 39

1898 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Genossenschaften der Kaufleute und der Handwerker. 39 lichen Lebens durch den Trieb nach genossenschaftlicher Vereinigung gekennzeichnet. Alles drängte zum Zusammenschluß. Der einzelne konnte in der Regel nur als Glied einer größeren Gemeinschaft, eines festumgrenzten örtlichen Verbandes, Anerkennung zu finden hoffen. Markgenossenschaft, Gefolgswefen, Geschlechterverband, später geistliche Orden, Ritter- und Städtebündnisse sind die bekanntesten Formen, in denen dies das gesellschaftliche Leben beherrschende Streben sich äußerte. Nun wurden gerade diekaufleute durch das engezusammenwohnen, die gleichartige Thätigkeit und die gemeinsamen Fahrten veranlaßt, Genossenschaften zu bilden, und diese hatten dann bald dauernden Bestand. Die kaufmännische Gilde war die älteste und lange vielleicht einzige aller bürgerlichen Genossenschaften. Sie regelte den Handelsverkehr durch gewisse polizeiliche «Bestimmungen, und zwar gab es schort im 10. Jahrhundert ein Recht derkausleute, während sich sonst damals von einheitlicher Rechtsbildung keine Spur zeigte. Früh arbeiteten sich die Kaufleute zu Reichtum, Ansehen und ziemlicher Selbständigkeit empor und werden oft in auszeichnendem Sinne „Bürger" genannt. Was die Handwerker betrifft, so besaß jeder Fronhof, jedes Stift eine Anzahl Unfreier, die unter Leitung eines Meisters besondere Genossenschaften bildeten. Von eigenem Verdienste konnte bei ihnen anfangs nicht die Rede sein, kaum von eigener Wirtschaft. Diese abhängigen Handwerker haben nun sicher nicht den Grundstock der städtischen Bevölkerung gebildet. Es gab vielmehr neben ihnen auch manche freie. Wie weit aber jene durch Abgaben und Dienste bedrückt wurden, läßt sich nicht mehr genau feststellen. Es wird berichtet, daß der Herr Anspruch auf die ganze Hinterlassenschaft (den sogenannten Buteil) machte, schon früh jedoch sich damit begnügte, nur einen Teil der Habe — das Besthaupt, d. h. das beste Stück Vieh, oder beste Gewand — an sich zu nehmen. In den Freiheitskriegen, die Heinrich Iv. (1056 Genossenschaften der Handwerker.
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