Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Deutsche Sozialgeschichte - S. 40

1898 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
40 Elftes bis dreizehntes Jahrhundert. bis 1106) und Heinrich V. (1106— 1125) den rheinischen Städten ausstellten, wurden auch solche hofrechtliche Lasten ausgehoben. Begründung In dem ersten Kampfe zwischen Kaiser und Papst nämlich Stadtfreiheit. (V 27) stellten sich die Bischöse meist aus Seite Roms, die Städte am Rhein dagegen traten für den Kaiser ein. Zum Danke dafür gewährte Heinrich Iv. den Bürgern gewisse Vorrechte, den Vornehmen z. B. Befreiung vom königlichen Zoll in Boppard, Frankfurt, Hammerstein, Goslar und anderwärts. Heinrich V. gestand 1111 im großen Freiheitsbriese den Bewohnern Speiers manche Vergünstigung zu. Die Handwerker wurden vom Besthaupt, Gewandrecht und anderen Lasten ohne alle Entschädigung befreit, weil ein Herkommen, das Armut zur unausbleiblichen Folge hat, „abscheulich und gottlos" sei. Dann heißt es: „Die Bürger sollen frei sein von allen Zöllen — niemand soll außerhalb der Stadt vor Gericht stehen, noch von seinem außerstädtischen Gut Leistungen machen; kein Beamter des Bischofs oder eines anderen Herrn darf den Bäckern °der den Metzgern oder sonst jemand wider ihren Willen etwas wegnehmen; niemand darf in der Stadt den Weinbau ausüben oder die Bürger zwingen, ihre Schiffe zum Herrndienst herzugeben." — 1120 gestand Konrad von Zähringen den Bürgern von Freiburg i. Br. freie Verfügung über den Besitz, jährliche Wahl der Schultheißen, Polizeiverwaltung und Rechtsprechung durch 24 con-sules zu. Solche und ähnliche Vergünstigungen trugen natürlich dazu bei, Reichtum, Welterfahrenheit, damit aber auch Selbstgefühl der Bürger zu steigern. Deshalb suchten sie die engen Formen der stadtherrschaftlichen Verfassung zu sprengen, und als Seitenstück zum Kampfe zwischen Kaiser und Papst entbrannte der Streit zwischen Stadtherren und Bürgern. Allmählich wußten diese die ganze Verwaltung in ihre Hände zu bringen. Gelang dies, dann hieß die Stadt, weil sie fortan den Kaiser über sich hatte, Reichsstadt; sie
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer