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1. Deutsche Sozialgeschichte - S. 134

1898 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
134 Achtzehntes und erste Hälfte des neunzehnten Jahrhunde'. :s. geahnter Aufschwung. Immer mehr Fabriken entstanden. Der freie Wettbewerb entfesselte eine Fülle bort Arbeitskräften und förderte die Arbeitslust und den Erwerbstrieb gewaltig. Aber durch die fortschreitende Technik trennten sich Kopf- und Handarbeit immer mehr — und das mußte auf das gesellschaftliche Leben verhängnisvoll einwirken. Uralt (vgl. S. 7) ist der Gegensatz zwischen besitzenden Arbeitgebern — sie geben Gelegenheit zur Arbeit und zahlen den Lohn — und besitzlosen Arbeitern und die Abhängigkeit der einen von den anderen. Bis zum 19. Jahrhundert nun sorgten jene in der Not, auch ohne rechtlich dazu verpflichtet zu sein, gleichsam mit väterlichem Wohlwollen für die Arbeiter. Deren Zahl war meist gering, und sie erfreuten sich wenigstens durchaus der Daseinssicherheit. Mit der Verbreitung der Maschinen und dein dadurch sich steigernden Gewinn der Arbeitgeber aber traten sich immer schroffer gegenüber zwei Klassen, die zwar bei dem sonst nicht möglichen Großbetriebe kraft privatrechtlichen Vertrages zusammenwirken, im übrigen aber völlig getrennt sind. Auf der einen Seite stehen die Inhaber der Mittel zur kapitalistischen Produktionsweise, der Güter im wirtschaftlichen Sinne, die zur Hervorbringung neuer Güter verwendet werden. Diese Güter heißen Kapital (vgl. S. 38. Zwischen beweglichem und unbeweglichem Kapital ist stets streng zu scheiden: nicht nur zinstragende Geldsummen — an sie wird gewöhnlich gedacht —, sondern auch Maschinen, Werkzeuge, Geräte, Gebäude aller Art und Rohstoffe, aus denen neue Erzeugnisse hergestellt werden, sind unter Kapital zu verstehen), und deshalb wird diese eine Klasse gewöhnlich Kapitalisten oder „Bourgeoisie" genannnt. Sie geht also daraus aus, Geld in Ware und Ware in mehr Geld zu verwandeln. Dieser Klasse stehen gegenüber die ausschließlichen Inhaber der Arbeitskräfte, die persönlich ganz freien, aber meist lebenslänglich völlig unselbständigen Fabrikarbeiter. Sie werden gewöhnlich einem besonderen, dem „vierten", Stande zugerechnet.
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