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1. Deutsche Sozialgeschichte - S. 183

1898 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Internationaler Sozialismus. Marxens Mehrwertlehre. 183 gelium aller Kommunisten geblieben, obgleich oder weil sie in einer den Halbgebildeten nicht recht verständlichen philosophischen Sprache gegeben waren. Marx knüpft seine Lehre an Ausführungen anderer Nationalökonomen (§. B. Rodbertus') an. Jede Ware hat doppelten Wert: Gebrauchs-und Tausch-(Kauf-) wert. Jener bleibt sich stets gleich, der Tauschwert aber ist veränderlich*). Allen Tauschverhältnissen liegt nun die auf die menschlichen Bedürfnisse berechnete Arbeit, die „einem nützlichen, schon bei Beginn des Arbeitsprozesses in der Vorstellung des Arbeiters vorhandenen Zwecke dient", als Gemeinsames zu Grunde. Sie ist die einzige Quelle und somit auch der einzige Maßstab jedes Tauschwertes. Dieser setzt sich im einzelnen zusammen aus dem Werte des gebrauchten Materials, der Abnutzung der Arbeitsgeräte und der verbrauchten menschlichen Arbeitskraft (dieser letzte Wert ist etwa dem des Lebensunterhalts gleich, den die Arbeiterfamilie nötig hat). Wäre der Preis einer Ware nun dem Werte an und für sich gleich, so würde natürlich aus der Produktion kein Gewinn gezogen. Deshalb muß ein Mehrwert dazu treten, und der kommt allein dem Fabrikanten zu gute**). Der Lohn des Arbeiters ist also viel geringer als der Wert seiner Arbeit. Der Fabrikant wird mühelos reich, die Arbeiter aber bleiben arm, wie sie sind. Nach abgeschlossenem Arbeitsvertrage ist ihnen zu Mute, als ob sie die eigene Haut zu Markte getragen *) Ein Schuh z. B. kann nur zur Bekleidung, ein Brot nur zur Nahrung gebraucht werden. Der Tauschwert aber ist verschieden nach den Leder- und Kornpreisen. **) Z. B. 10 Lohnarbeiter erhalten täglich im ganzen 50 Mark (mindestens soviel gebrauchen sie nämlich für ihren und der Ihrigen Lebensunterhalt), verfertigen aber 10 Röcke, die der Fabrikant für je 60 Mark verkauft. Nach Abzug von etwa 400 Mark für Tuch und Abnutzung der Arbeitsgeräte bleiben also 150 Mark über: sie bilden den Mehrwert, den der Fabrikant in seine Tasche steckt.
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