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1. Kurze Geschichte von Hessen - S. 52

1881 - Gießen : Roth
— 52 — Herzens — erziehen und legte ihm den Namen „Nievergelter" bei, welchen Namen eine achtbare Familie noch heute führt. d) Ludwig Viii. war mit der einzigen Tochter des letzten Grafen Johann Reinhard von Hanau vermählt. Nach dessen Tode (1736) entstand abermals ein Erbschaftsstreit zwischen den beiden hessischen Linien, der (1771) dahin entschieden wurde, daß Kassel die Grasschaft Hanau-Müuzenberg und Darmstadt, die größtenteils unter französischer Hoheit im Elsaß gelegene Grafschaft Hanau-Lichtenberg, sowie das bis dahin streitige Amt Schaafheim mit den Orten Schaafheim, Schlierbach, Altheim, Harpershausen und Dietzenbach erhielt. Ludwig starb im 78. Jahr im Opernhaus zu Darmstadt beim Niederfallen des Vorhangs an einem Nervenschlag. 8. Ludwig Ix. (1768—1790.) a) Schon als Erbprinz übernahm Ludwig Ix. (1741) die Regierung der ihm von seinem mütterlichen Großvater angefallenen Grafschaft Hanau-Lichteuberg mit dem Titel „Graf von Hanau." Diese Grafschaft lag größtenteils auf dein linken Rheiuufer und bestand aus 11 Aemtern, von denen 10 der Hoheit Frankreichs unterworfen waren; das elfte, Lemberg, gehörte zum deutschen Reich. Der Hauptort war zwar Buchsweiler, Ludwig zog jedoch vor, seinen Wohnsitz nicht hier aufzuschlagen, sondern wählte sich das auf deutschem Gebiet gelegene Dörfchen Pirmasens, das er nach und nach zur Stadt erhob, zu seiner Residenz. Er behielt dieselbe auch dann noch bei, als er die Regierung seines Stammlandes übernahm. Friedrich der Große hatte damals angefangen die Welt mit seinen Thaten zu erfüllen. Der gräfliche Erbprinz, ein geborener Soldat, wnrde bald ein feuriger Verehrer und Anhänger desselben. Seine geistreiche Gemahlin Henriette Karoline theilte diese Verehrung, aber sie galt bei ihr weniger dem Exereiermeister und Kriegshelden, als dem großen Denker und ausgezeichneten Regenten. b) Die französische Oberhoheit, unter welcher der größte Theil seiner Grafschaft lag, war wohl die Veranlassung, daß Ludwig (1742) in den französischen Kriegsdienst trat und an den Kämpfen theilnahm, welche Kurfürst Karl Albrecht von Baiern, der nachmalige Kaiser Karl Vii., im Bunde mit Frankreich und Spanien gegen die Erbfolge Maria Theresias führte. Seine Neigung der Politik voranstellend trat er im folgenden Jahre aus dem französischen Kriegsdienst aus, um in die Armee Friedrichs des Großen einzutreten. Als Generalmajor und Chef eines Regiments kämpfte er in den Schlachten des sogenannten zweiten schlesischen Krieges mit.
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