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1. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 22

1910 - Düsseldorf : Schwann
das Wiehern der Rosse und das Schmettern der Trompeten. In der Schloßkirche roitrde die Trauung vollzogen. Acht Tage lang war Düsseldorf, das noch nie so viele Gäste in seinen Mauern gesehen hatte, der Schauplatz großer Festlichkeiten. Gastmähler mit wahrhaft königlicher Pracht wurden veranstaltet, und auf dem Schloßhofe hielten die Edelleute ein großes Ringstechen ab. Bei Nacht fanden auf dem Rheine Schiffgefechte statt, und schwimmendes Feuerwerk ergötzte die Zuschauer am Ufer. Den Schluß der Feierlichkeiten bildete ein glänzendes Turnier zu Pempelfort. Diesem prunkvollen Empfange der jugendlichen Prinzessin folgte bald am Düsseldorfer Hofe eine trostlose Zeit. Johann Wilhelm war schwachsinnig und zur Regierung nicht fähig. Unheil und Unfriede herrschten schon lange im Schlosse, und mancher Bürger hätte mit denen nicht tauschen mögen, die dort wohnen mußten. Ein Schlaganfall hatte den alten Herzog Wilhelm körperlich und geistig gelähmt; die junge Fürstin Jakobe, ihre Schwägerin Sibylla und die Räte am Hose aber waren alle gleich herrschsüchtig. Daraus entwickelte sich im stillen ein Trauerspiel, das mit Jakobes geheimnisvollem Tode enden sollte. An einem Septembermorgen des Jahres 1597 fand man sie tot in ihrem Bette, angeblich vom Schlage gerührt. Einer der wenigen Zeugen, welche die Leiche gesehen hatten, will Spuren einer gewaltsamen Erstickung bemerkt haben. Ein ärmlicher Leichenzug geleitete die einst so gefeierte Jakobe zur K r e u z h e rr e n ki r ch e, Ecke Ratinger Straße und Urfulinengafse, wo sie vor* läufig ihre Ruhestätte fand. Erst zu Anfang des vorigen Jahrhunderts wurde sie in der fürstlichen Gruft der Lambertuskirche beigesetzt. Schon bald bemächtigte sich Das alte Schloß vor j?55. die Sage dieser traurigen Nach einer Tuschzeichnung im Historischen Museum. — 22 Schiffsgefecht auf dem Rhein, dargestellt bei den k^ochzeitsfeierlichkeiten am *6. Juni J585. Nach einem Kupferstich von Graniinäus.
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