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1. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 35

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 35' — sollte sie ein Bauernbrot mitbringen. Die Bänerin wurde in einem Wagen des Kurfürsten nach Düsseldorf geholt. Was die gute Frau ihm aber auch kochte, es wollte ihm nicht schmecken; ebensowenig mundete dem Fürsten das Haferbrot, das sie mitgebracht hatte. Das kam aber daher, daß ihm die Hauptwürze, der Hunger, fehlte, der ihm bei der Ermüdung im Königsforste die Speisen gewürzt hatte. Dem Kurfürsten wurde dies bald klar, und er pries die Arbeiter glücklich, weil ihnen in ihrem Arbeitsleben jede Mahlzeit schmecke. Roch heute will uns diese Wahrheit das bergische Sprüchlein zurufen: „Zuer sich vor Arbeit nicht tut schrecken, dein wird's wie dein Jan 1ueilem schmecken." Künstler am Hofe Johann Wilhelms. Die zweite Gemahlin Johann Wilhelms, Prinzessin Maria Anna Aloysia von Toskana, unterstützte ihn in seinen ehrgeizigen Plänen und brachte ihn in Verbindung mit den kunstliebenden Fürstenhöfen Italiens. Zwei der vielen namhaften Künstler jener Zeit, die er an seinen Hof berief, find der ermähnte Fürstliche Kabinetts-Statuarius Gabriel de Grupello und der in Rotterdam vom Kurfürsten durch einen persönlichen Besuch geehrte Adrian van der Wersf. Von Grupello stammt außer dem Reiterdenkmal auch ein Standbild des Kurfürsten in Marmor, das auf dem Hofe der Kunst-gewerbefchule feine Aufstellung gefunden hat. An der Stelle seines „Gießhauses" steht das neue Rathaus; das Polizeiamt am Marktplatz war das Wohnhaus Gnipellos, das der Kurfürst ihm zum Geschenk gemacht hatte. Der Künstler verschönerte es durch ein hübsches Portal mit zwei noch vorhandenen Büsten, einer Ballustrade, und der leider verschwundenen Sandsteinstatuette eines Knaben. Grupello war ein äußerst schaffensfroher Künstler und wohl von allen, die am Hose des Kurfürsten weilten, der bedeutendste. Von seinen Werken, ist eine stattliche Anzahl aus uns gekommen. In der Aula der Kunstakademie befinden sich von ihm zwei große wertvolle Marmorbüsten, den Kurfürsten und seine Gemahlin darstellend; mehrere kleinere Arbeiten sind im Gipsmuseum der Akademie zu sehen. Das bekannteste Werk ist jedoch das 1703 begonnene und 1711 ausgestellte Reiterdenkmal. An feinen Guß knüpfen sich nachstehende Sagen an: Meister Grupello. Zu Düsseldorf am Rheine lebt ein Bildner hoher Meisterkunst; sein Merk und seine weise hebt ihn bald in seines Fürsten Gunst. Und aus der Stände hoch Geheiß gießt er das Reiterbild in Lrz dem edeln Fürsten, dem so heiß und voller Ehrfurcht schlägt sein Herz. 3*
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