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1. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 37

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 37 — auf die Großenkel derer schaut, deren Wohl ihm so tief im 6erzen gelegen, soll der Glanz unseres gespendeten Silbers sich auf seinem ernsten Antlitz widerspiegeln." Der Gieherjunge zu Düsseldorf. Aus dem Dache des alten Gouvernementsgebäudes, des jetzigen Polizeiamtes zu Düsseldorf, stand noch unlängst das Bild eines Jungen, der in feiner geöffneten Schurze Gaben sammelte. Davon berichtet die Sage folgendes: Der Guß des Reiterstandbildes des Kurfürsten Johann Wilhelm auf dem Markte zu Düsseldorf war bereits einmal verunglückt, und man zweifelte sehr, ob er auch das zweitemal gelingen werde. Schon war die Form nach des Meisters Meinung vollständig gefüllt, als der Lehrling erklärte, sie sei noch nicht ganz voll. Sogleich begann er darum bei den Zuschauern um Metall zu bitten und erhielt von einigen sogar Ringe und andere Schmucksachen. In seiner Schürze nahm er dies alles in (Empfang und warf es trotz des Meisters Zorn in den Schmelzkessel. (Ergrimmt wollte er den Sehrjungen strafen, weil dieser den Guß verdorben habe. Ais man aber die Form öffnete, war der Guß, genau so, wie er sein sollte, nichts zu viel und nichts zu wenig. Da erkannten die Umstehenden deutlich, daß ohne des Jungen Zutat der Guß wiederum verunglückt wäre. Zum Andenken daran ließ man späterhin den Sehrjungen abbilden, wie er seine Schürze für die Aufnahme der Spenden bereit hält. Diese Statuette soll Grnpello selbst am Dache des Kaufes angebracht haben, das ihm der Kurfürst für das treffliche Denkmal schenkte. Lange Zeit war sie das Wahrzeichen Düsseldorfs. Gemäldegalerie. Im Jahre 1700 ließ Johann Wilhelm neben feinem Schlosse und mit diesein verbunden das Galeriegebäude errichten. Ein Rest desselben ist das Haus Burgplatz 2, in dein jetzt das Einwohnermeldeamt untergebracht ist. Den ersten Grund zu der berühmten Gemäldesammlung legte der Kurfürst dadurch, daß er die in seinem Besitz befindlichen, aber in verschiedenen Schlössern und Kirchen zerstreuten Gemälde dort aufstellte. Dann faßte er den Entschluß, die Sammlung zu vergrößern. Er schickte den Hofmaler Douven, der ein vollendeter Kunstkenner war, zum Ankauf von Gemälden auf Reisen. Auf diese Weise und durch die Mitarbeit der Düsseldorfer Künstler kam allmählich die Galerie zusammen. Von den zahlreichen Gemälden des holländischen Malers Rubens, die gleich im Anfange znr Galerie gehörten, besitzt die Kunstakademie nur noch eins. Es heißt „Die Himmelfahrt Mariä". Wegen seines Gewichtes und feiner Größe wurde es durch Soldaten von Brüssel nach Düsseldorf getragen, und aus demselben Grunde im Jahre 1805 nicht mit den anderen Bildern weggeschafft. Nach dem Zeugnis eines Zeitgenossen Johann Wilhelms beenden sich unter den Gemälden solche von Rafael, Michel Angelo, Eorregio, van Dyck, Albrecht Dürer, Rem* brandt u.a. Diese Namen allein beleuchten den unermeßlichen Wert der 358 Nummern zählenden Galerie. Der Verfasser der
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