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1. Deutsche Urgeschichte, Das Frankenreich, Deutschland unter eigenen Herrschern - S. 42

1894 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
42 in dessen Aufträge und unterwarf ihm die Kirche Deutschlands, während seine Vorgänger ganz auf eigene Hand und völlig unabhängig von Rom Christentum und kirchliche Einrichtungen verbreiteten. Von 590—604 saß Gregor I., ein Mann von großer Frömmigkeit und regem Eifer für die Ausbreitung des christlichen Glaubens, auf dem bischöflichen Stuhle in Rom. Von ihm erzählt Beda venerabilis, ein angelsächsischer Geschichtschreiber, folgende Geschichte: „Als Gregor noch nicht Papst war. besuchte er einstmals das Forum (Marktplatz) in Rom. Dort hatten Kaufleute viele Waren zum Verkaufe ausgestellt. unter andern Dingen auch Knaben, die sich durch besondere Schönheit auszeichneten. Gregor erkundigte sich nach der Heimat der Kinder und erfuhr, daß sie aus Britannien stammten und Heiden seien. (Das Christentum hatte in Britannien, als dieses Land noch römische Provinz war, Eingang und Verbreitung gesunden, war aber, nachdem Stilicho die römischen Truppen zur Rettung Italiens vor den Angriffen der Germanen zurückgerufen hatte, durch die räuberischen Einfälle der Pisten und Skoten, denen die Angelsachsen unter Hengist und Horsa folgten, fast ganz vernichtet worden, so daß England erst durch die Bemühungen der iro-schottischen Mönche dem christlichen Glauben wieder gewonnen werden mußte; einzelne angelsächsische Reiche waren aber noch heidnisch geblieben.) Der fromme Priester seufzte tief auf und sagte: ,Ach, wie schmerzlich ist es, daß über Menschen von so leuchtendem Angesichte der Meister der Finsternis herrscht und daß die Begnadigung mit solchem Angesichte nicht mit der Begnadigung innern Lichtes verknüpft ist/ Er erfährt ferner, daß das Volk, zu dem diese Kinder gehören, Engländer heißt. ,Wahrhaftig und mit Recht/ sagt er, ,denn sie haben ein engelgleiches Angesicht und sollten der Engel Miterben in den himmlischen Reichen sein. Welchen Namen aber führt jene Landschaft, woher sie kommen Man giebt ihm die Antwort, daß sie Deira heißt. ,Wohl/ sagt er, ,mögen sie de ira d. H. vom Zorne Gottes erlöst und zur Barmherzigkeit Christi berufen sein. Wie aber nennt sich der König jenes Landes?' ,Aella‘, entgegnete man ihm. Da sprach er, an den Klang jenes Namens gedenkend: ,Allelujah, das Lob Gottes des Schöpfers soll in jenen Landen gesungen werden/ Er ging nun zum Papste und bat ihn, einige Diener Gottes nach Britannien zu senden, er selbst wolle seine Kräfte der Vollendung des Werkes widmen. Der Papst war bereit, Gregors Wunsch zu erfüllen, aber das römische
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