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1. Deutsche Urgeschichte, Das Frankenreich, Deutschland unter eigenen Herrschern - S. 44

1894 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
44 nach Rom zum Papste Gregor Ii. und ließ sich von ihm zu seinem Missionsdienste bevollmächtigen. Er wandte sich dann wieder nach Friesland. wo er drei Jahre als Gehilfe seines Landsmannes Willibrord thätig war. Von hier pilgerte er zu den Thüringern und Hessen 723 und verkündete ihnen die Lehre Christi mit Erfolg. 723 war er wieder in Rom. Gregor Ii. weihte ihn zum Bischöfe, und Winfried oder Bonifacius leistete bei der Gelegenheit am sogenannten Grabe der Apostel Petrus und Paulus dem Oberhaupte der abendländischen Kirche folgenden Eid: „Ich schwöre, daß ich nie das Geringste auf irgend eines Menschen Rat gegen die Einheit der katholischen Kirche unternehmen, sondern Dir und Deiner Kirche, welcher vom Herrn die Macht des Bindens und Lösens verliehen ist, unverbrüchliche Treue und Reinheit des Glaubens weihen werde." Nachdem er sich so feierlich verpflichtet hatte, diejenigen, welche er zu bekehren auszog, der kirchlichen Oberhoheit Roms zu unterwerfen, empfing er von dem Papste Empfehlungsbriefe an den fränkischen Hausmeier Karl Martell und wanderte zunächst nach dem Hofe desselben. Herzog Karl nahm ihn ehrerbietig auf. Er versprach dem frommen Glaubensboten Schutz, und Förderung, wogegen Bonifacius sich unter die fränkische Herrschaft stellte und die fränkischen Interessen zu wahren gelobte. Sein Weg führte ihn hierauf zu den Hessen zurück. Hier war der früher ausgestreute Same des Wortes Gottes bereits wieder überwuchert von den wilden Schößlingen heidnischen Wesens. Willibald, ein Presbyter zu St. Viktor in Mainz, der im Aufträge zweier Schüler von Bonifacius, des Erzbischofs Lullus in Mainz und des Bischofs Megingoz in Würzburg, das Leben desselben geschildert hat, berichtet folgendes darüber: „Noch opferten sie Bäumen und Quellen im Verborgenen oder auch offen, andere übten noch Seherei und Wahrsagung. Wunder und Zauberkünste im Geheimen und vor den Menschen, andere schauten auf den Flug der Vögel und die Zukunft kündende Vorzeichen und erfüllten mannigfachen Opferbrauch." Bonifacius nahm den Kampf gegen diese Verirrungen sofort auf. seiner eindringlichen und überzeugenden Predigt gelang es, die Gemüter wieder auf den rechten Weg zu führen, sein scharfes Auge entdeckte häufig die Ursachen der Verderbnis, die er dann ohne Zögern und ohne Furcht vor dem leidenschaftlichen Hasse der Heiden beseitigte. So fällte er bei dem Dorfe Gäsmere (Geismar) die berühmte Jovis- oder Donarseiche und erbaute aus ihrem Holze zu Ehren des Apostels Petrus ein Kirch-
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