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1. Deutsche Urgeschichte, Das Frankenreich, Deutschland unter eigenen Herrschern - S. 62

1894 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
62 Bau- kunst. Schreiben, Rechnen und Singen, namentlich der Psalmen gelehrt werde und wo man auf wohlverbesserte katholische Bücher, die nur von Erwachsenen mit aller Sorgfalt geschrieben und vor aller' Beschädigung bewahrt bleiben müßten, halten solle. Nicht minder wichtig ist eine Verfügung der Mainzer Kirchenversammlung vom Jahre 813, worin dieselbe auf Karls Veranlassung folgendes fordert: „Das Glaubensbekenntnis und das Vaterunser zu lernen müssen die Priester immer erinnern, und die, welche darin nachlässig sind, sollen durch Fasten oder andere Züchtigungen gestraft werden. Auch sollen die Eltern ihre Kinder zur Schule schicken, entweder in die Klöster oder außerhalb derselben zu den Presbytern (Priestern), damit sie den katholischen Glauben und das Vaterunser recht lernen und es zu Hause andere lehren können; wer es nicht anders kann, mag es in seiner Muttersprache lernen." — Diese wohlthätigen Anordnungen des gewaltigen Kaisers blieben nicht ohne Wirkung, allenthalben in seinem großen Reiche regte sich der Eifer für die Wissenschaft, und noch heute können wir aus den an ihn eingesandten Berichten erkennen, daß ein Teil der Unterthanen wenigstens eine genügende Bildung empfing. Die große Masse des Volkes blieb leider unberührt von der mächtigen Bewegung, die Karl hervorgerufen hatte. Mit seinem Tode gingen viele seiner heilsamen Veranstaltungen zu Grunde oder wurden in das gerade Gegenteil verkehrt, weil seine Nachfolger weder seinen Geist noch seine Kraft besaßen, das Geschaffene zu verstehen und zu erhalten. In den rauhen Kriegsstürmen, welche die Söhne und Enkel des großen Königs heraufbeschworen, verkümmerten die zarten Knospen des Frühlings, den er hervorgelockt hatte, und nur hier und dort erhielten sich gesunde Wurzeln, aus denen in späterer Zeit neue Zweige und Blüten erwachsen sind. Unter den Zeugen, welche von der umfassenden Thätigkeit Karls reden und Sturm und Drang vielfach glücklich überdauert haben, sind auch die mächtigen Bauwerke zu nennen, die er geschaffen hat. Ihm verdanken die Pfalzen zu Ingelheim, Nymwegen, Tribur und Aachen, sowie die Dome zu Aachen und Michelstadt ihre Entstehung. Karls Berater in Bausachen war Eginhard oder Einhard, der deshalb in der gelehrten Gesellschaft am kaiserlichen Hofe auch den Namen des Erbauers der Stiftshütte, Befeleel, führte. (E. hat nach römischen Vorbildern eine Lebensbeschreibung des Kaisers verfaßt, die noch jetzt als eine der am meisten zuverlässigen geschätzt wird.)
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