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1. Deutsche Urgeschichte, Das Frankenreich, Deutschland unter eigenen Herrschern - S. 78

1894 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
78 feine weltbewegenden Thaten gezogen hatte; im Kampfe um fremde Völker fanden sie, fern der Heimat, in der Blüte ihrer Jahre ein rühmloses Ende. Aber der Stern der Sachsen flammt noch einmal am Himmel aus: Heinrich Ii., kraftvoll, klug und besonnen, kehrt zu den Wegen seines Urgroßvaters. Heinrichs I.. zurück. Zwanzig Jahre hindurch ringt er mit seinen trotzigen Großen; dreimal kämpft er mit dem polnischen Helden Boleslaw Chrabry; dreimal führt ihn sein Weg nach Italien. Endlich wird feine Ausdauer belohnt, friedlich verlaufen die letzten Jahre feiner ruhmreichen Regierung und — vom ganzen deutschen Volke beweint — sinkt er ins Grab (13. Juli 1024). Schon am 8. September desselben Jahres erhebt die einmütige Wahl der Fürsten und des Volkes mit Konrad Ii. ein neues Herrschergeschlecht auf den Thron. Unter ihm erreicht Deutschland seine größte Macht. Die Synode zu Sutri zeigt den deutschen Kaiser als den Statthalter Ehristi, dem Weltliches und Geistliches unterworfen ist. Da trifft den gewaltigen Herrscher der Pfeil des Lobes, sein Nachfolger ist ein Knabe von 6 Jahren. Tage des Jammers, Jahre des Elenbs folgen. Geistliche und weltliche Fürsten beflecken sich mit Dem Raube des deutschen Reichsgutes und branbmarken sich für einige Zeiten, inbem sie den reichbegabten jungen Herrscher auf die Irrwege der Sünbe führen. Verraten und verkauft von seinen Erziehern, ein Spielball seiner Leibenschaften, erregt der unglückliche Heinrich Iv. fürsten und Völker gegen sich. Dem glanzvollen Tage von Sutri gegenüber erscheinen die Bußtage von Kanossa: der Glanz der Kaiserkrone erbleicht vor der rotglühenben Fackel priefterlichen Hochmuts. Mit Heinrich Iv. beginnt der Verfall des Reiches. Wohl haben große Männer auf dem Throne mit Einsetzung ihrer ganzen Kraft versucht, die alte Bebeutung Deutschlands im Kreise der Völker zu erneuern, doch umsonst. Was in Kanossa begonnen war. führte die ii22 zähe Ausdauer der Päpste im Konkorbat zu Worms zu Ende. An die Stelle der Kaiser traten die Bischöfe von Rom als Statthalter Christi, und selbst ein Barbarossa hat ihnen den Pantoffel geküßt. Dank ihrer arglistigen Staatskunst kam Deutschland seit Friedrich Ii. nicht mehr Zur Ruhe. Unaufhörlich traten Gegenkönige hervor, die, selbst ohne ausreichend Machtmittel, boch die Bestrebungen der rechtmäßigen Herrscher hemmten und den Frieden ins Reich der Sage verwiesen. Die Krone Dentfchlanbs fiel mit Wilhelm von Hollanb in den Staub; kein beutscher Fürst mochte die verachtete aufheben, ja, auch die Fremb-
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