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1. Deutsche Urgeschichte, Das Frankenreich, Deutschland unter eigenen Herrschern - S. 146

1894 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
Auf die Schönschrift ward großer Fleiß verwendet, man wußte in den Klöstern besondere Schreibfarben herzustellen, mit denen man die Anfangsbuchstaben schön verzierte. Für gewöhnlich benutzte man aus Galläpfeln bereitete schwarze Tinte zum Schreiben. Schreibmaterial waren Pergament und Wachstafel. „Bücher wurden in Leder gebunden und manchmal mit Gold oder geschliffenen Steinen besetzt. — Wer höhere Studien treiben wollte, als die deutschen Kloster-, Dom- und Stiftsschulen ermöglichten, mußte nach Frankreich oder Italien ziehen. Dort blühte besonders die Philosophie und Theologie, hier die Rechtsgelehrsamkeit, welche seit Beginn des zwölften Jahrhunderts sich mit großem Fleiße der Erforschung und Neubelebung des römischen Rechts zuwendete. — Die gelehrten Bestrebungen in aller ihrer Mannigfaltigkeit lehnten sich auf das entschiedenste an die geistigen Schöpfungen des Altertums an. Besondere Pflege fand die Astronomie. Gerbert v. Rheims stellte höchst sinnreiche Werkzeuge auf, um die Erlernung der schwierigen Wissenschaft zu erleichtern. Auch an dem Abte Willihelm von Hirschau wird sein astronomisches und mathematisches Wissen gerühmt. In andern Sinne als in unserer Zeit betrieb man die Geometrie, die gelegentlich als Erdmeßkunst bezeichnet wird. Sie umfaßte in der Hauptsache die Geographie, zu deren Studium Lehrbücher geschrieben und Landkarten entworfen wurden. Die Verbreitung geschichtlicher Kenntnisse unter dem Volke geschah wie vor alters durch Lieder, die sich mit merkwürdiger Zähigkeit von Geschlecht zu Geschlecht vererbten. Neben dieser volkstümlichen, die Stoffe sagenhaft umbildenden und ausschmückenden Geschichtsüberlieferung ging die Geschichtsbeschreibung her, welche ausschließlich in der Hand von Geistlichen und Klosterbrüdern lag." — Unter den Männern und Frauen, welche die Entwicklung des geistigen Lebens zu neuer Blüte brachten, nimmt Bruno, Erzbischof von Köln, der Bruder Ottos I., unstreitig eine der ersten Stellen ein. Frühzeitig dem geistlichen Stande geweiht, hatte er sich mit größtem Eifer dem Studium der Wissenschaften hingegeben und eine hohe Bildung erworben. Neben den oben genannten Fächern waren ihm die beiden wichtigsten Sprachen, Latein und Griechisch, wohl vertraut geworden und er ruhte nicht, als er Bischof geworden war, bis er durch Gründung neuer Schulen am Hofe (Einrichtung der
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