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1. Deutsche Urgeschichte, Das Frankenreich, Deutschland unter eigenen Herrschern - S. 164

1894 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
164 Bcrn- ward von Hildes heim. Weberei, Erz-, Gold- und Silberschmiedekunst, während dieser Periode wenigstens in ihren Anfängen sich zu entwickeln. Ein frommer Sinn suchte die heiligen Bauten auch im Innern auf jede Weise auszuschmücken. Ein besonderer Zweig der Malerei, die sogenannte Miniaturmalerei'. diente zur Verzierung von Handschriften, besonders solcher mit religiösem Inhalt." Schon an anderer Stelle ist der segensreichen Wirksamkeit der Bischöfe Bernward von Hildesheim und Meinwerk von Paderborn gedacht worden. Diese beiden Männer haben sich nicht nur als Geistliche und Lehrer einen Namen gemacht, sondern sind auch durch ihre Kenntnisse und technischen Fertigkeiten in der Baukunst, Bildnerei und Malerei die Führer ihres Volkes geworden. Bernward wird der erste Erzgießer seiner Zeit genannt. Er schuf 1015 die ehernen Thüren des Dornes zu Hildesheim, welche aus dem Raume unter dem Westturme zu dem Innern der Kirche führen. Aus viereckigen, in zwei Reihen übereinander stehenden Feldern enthält der nördliche Thürflügel acht Reliefs, die absteigend die Schöpfungsgeschichte bis zum Morde Abels darstellen, nämlich 1. die Schöpfung des ersten Menschen; 2. die Zuführung des Weibes zu Adam; 3. der Sündenfall; 4. das Verhör; 5. die Vertreibung aus dem Paradiese; 6. Adam arbeitet im Schweiße seines Angesichts; 7. das Opfer Kains und Abels; 8. der Brudermord. Veranschaulicht diese Reihenfolge das Sinken der Menschheit in die Sünde, so zeigen die acht Reliefs des zweiten Thürflügels aufsteigend die Erlösung des Menschengeschlechtes. Sie enthalten 1. die Verkündigung; 2. die Geburt Jesu; 3. die Anbetung der Weisen; 4. die Darstellung im Tempel; 5. Jesus vor Pilatus; 6. die Kreuzigung; 7. der Engel verkündigt den Weibkrn die Auferstehung des Herrn; 8. die Höllenfahrt oder die Einfahrt in das Paradies. Von Bernward stammt ebenfalls eine 14 Fuß hohe eherne Säule, die bis zum Jahre 1893 auf dem Domhofe stand. Da dem Schöpfer derselben in dem genannten Jahre ein Denkmal errichtet werden sollte, für welches man den Domhof ausersehen hatte, so mußte die Säule im Dome selbst ihren Platz erhalten, wo sie früher bereis gestanden hat. Sie war damals in Gefahr eingeschmolzen zu werden, als man noch zu rechter Zeit ihren Wert erkannte und sie ans Sicht zog. Sie ist ohne Frage der Trajanssäule in Rom nachgebildet. Auf einem spiralförmig herumlaufenden Bande enthält sie in achtundzwanzig
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