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1. Vom großen Interregnum bis zur Reformation - S. 11

1893 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
11 Alle folgenden Kaiser dieser Periode sind ihm auf diesem Wege gefolgt; die Kaisermacht ward bei jeder neuen Wahl durch Zu-Ksni^ge gestäuduisse an die Fürsten geschwächt und allmählich zumrsten. einem Schatten ihrer einstigen Größe herabgewürdigt; die Träger der Krone aber benutzten die erkaufte Gewalt zunächst zu Gunsten ihres Hauses. Die Einkünfte des Königs bestanden, wie im ersten Teile ausgeführt worden ist, aus den Erträgen der großen Güter, die sich durch das ganze Reich zogen, aus Geschenken, Strafgeldern u. f. w. Ein großer Teil dieser Güter war aber während der Thronstreitigkeiten an Fürsten und Herren verschenkt worden, damit dieselben die Partei des Geschenkgebers unterstützen möchten. Der deutsche König, einst der reichste Herrscher Europas, besaß in dieser Periode vom Reiche nur geringes Einkommen, die wichtigste Quelle seiner Macht nach altdeutscher Anschauung war nahezu versiegt; aber noch galt der Grundsatz, daß der König die Quelle alles Rechtes sei. Wie selbständig auch die Fürsten geworden waren, so war doch ihre Macht nur ein Ausfluß der königlichen, und erst nach geschehener Belehnung des Fürsten durch den König durste rechtlich von den Unterthanen des ersteren der Treueid geleistet werden. Ein weiser und thatkräftiger Regent vermochte daher immer noch bedeutenden Einfluß auf die Regierung auszuüben. — An die Stelle der Krongüter trat die Hausmacht, die jeder neue König noch dem Vorgänge Rudolfs I. sich zu verschaffen oder zu vergrößern strebte. Andererseits mußte den Fürsten besonders daran gelegen sein, Männer auf den Thron zu bringen, die nicht von vornherein durch ihre Hausmacht ihnen überlegen waren. Ebenso ließ man nicht den Sohn auf den Vater folgen, da eine Erbmonarchie der nahezu selbständigen Stellung der Fürsten zu leicht gefährlich geworden wäre. Beispiele hierzu bot die Geschichte der sächsischen, der salischen und selbst der hohenstaufischen Kaiser in Menge. Bischof Reginald von vlmütz kennzeichnet die Bestrebungen der Fürsten in folgender Weise: „Die Fürsten möchten durch den heiligen Geist einen gütigen, durch den Sohn einen weisen Kaiser: nur von dem Vater, d. H. der Macht, wollen sie nichts wissen." Was sie „für Auslagen beim Wahlgeschäft" berechneten. ergiebt sich aus Aufzeichnungen, die man in dem Archiv (Urkundensammlung) der ehemaligen Kurfürsten von Köln gefunden hat: Dem Kurfürsten von Köln wurden vor der Wahl Adolfs von Nassau 37500 Mark Silber (Iv2 Mill. Reichsmark) zugesichert, vor der Wahl
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