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1. Vom großen Interregnum bis zur Reformation - S. 99

1893 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
99 Altarbild riß die ganze Stadt zur Bewunderung hin und brachte die Lästerzungen seiner italienischen Kunstgenossen zum Schweigen. Nach seiner Rückkehr aus Italien beschäftigten ihn hauptsächlich große Gemälde, die er im Austrage von Fürsten und reichen Kaufherren ausführte. Wiederholt klagt der Meister über den kärglichen Lohn, der ihm für seine große Mühe zu teil wird. An einer Haupttafel hatte er, um nur ein Beispiel herauszugreifen, ein ganzes Jahr gemalt und trotzdem nur 200 Gulden dafür bekommen. Dieser Umstand führte ihn zum Holzschnitt und zum Kupferstich zurück. 1511 erschien die „Große Passion" in zwölf Blättern, mit dem Abendmahl beginnend, mit der Auferstehung endigend. In demselben Jahre kam das „Marienleben" in neunzehn Blättern heraus; ihm folgte dann als drittes Holzschuittwerk ebenfalls 1511 die „Kleine Passion" in sechsunddreißig Blättern. Sie umfassen das Erlösungswerk vom Sündenfall bis zum jüngsten Gericht und zeigen als Titelblatt den in Schmerz versunken dasitzenden Heiland mit der Dornenkrone. Außer diesen drei Reihenfolgen, neben denen er noch Einzelblätter herstellte, gab er nun auch noch feine von 1507 bis 1513 ausgeführte Kupferstichpassion in sechzehn Blättern heraus. Schier unerschöpflich erscheint der Reichtum Dürers in der Auffindung immer neuer Seiten an bereits oft dargestellten Scenen, und so steht er auch in der Technik auf der Höhe seiner Kunst, die durch ihn bis zur Vollkommenheit geführt wurde. Er entnahm seine Stoffe zwar mit großer Vorliebe dem religiösen Gebiete, jedoch verschloß er sein Auge auch dem weltlichen Leben nicht. Das bezeugen eine ganze Reihe von Bildern, die der Künstler aus dem täglichen Leben herausgegriffen hat, z. B. das tanzende Bauernpaar, der Dudelsackpfeifer, der Marktbauer mit seiner Frau u. a. In mehreren Werken widmet Dürer dem Leben Kaiser Maximilians I. seine Kunst. („Ehrenpforte" in zweiundneunzig Tafeln; der „Triumphzug" in vierundzwanzig Blättern und des Kaisers Gebetbuch mit Randzeichnungen.) Diesen Werken gesellen sich die Porträts bedeutender Persönlichkeiten bei, z. B. das des Erasmus von Rotterdam, Friedrichs des Weisen und Melanchthons. Im Jahre 1520 unternahm Dürer mit seiner Frau eine Reise nach den Niederlanden, wo er sehr ehrenvoll aufgenommen wurde. Auch hier tritt wieder der nie ermüdende Eifer des großen Künstlers, sich zu belehren, hervor. Überall läßt er sich die Bilder berühmter Meister zeigen und scheut mitten im Winter die beschwerliche Reise nach Seeland 7 *
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