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1. Vom großen Interregnum bis zur Reformation - S. 114

1893 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
114 gingen." Im Dienste der Baukunst lieferte die Töpferei Fliese zur Bedeckung des Fußbodens und der Wände, sie errichtete mächtige Kachelöfen, deren Kacheln plastisch verziert und meist mit einer grünen Glasur überzogen wurdeu. Metall- Sehr bedeutend waren ferner die Leistungen des Kunstgewerbes in ar5m' der Bearbeitung edler und unedler Metalle. Die Entwürfe zu diesen Arbeiten rührten oft von den berühmtesten Künstlern her, während die Ausführung den kunstfertigen Händen der Handwerker zufiel. Goldene und silberne Geräte, Schmucksachen u. dgl. zierten, wie es in der Natur der Sache lag, die Prunkgemächer der Reichen und Vornehmen, aber auch der gewöhnliche Bürger strebte darnach, durch die Erwerbung edel gestalteter Arbeiten aus unedlem Metall seinem Kunstgeschmacke Genüge zu leisten. Er fand feine Freude an Geräten und Geschirren aus Messing und Zinn. Die Verzierungen der Zinngeschirre, die meist sehr massiv (schwer, massig) in der Form waren, wurden eingeätzt und eingegraben, selten zeigten sie Reliefschmuck. Die Natur des Messings verlangte gedrehte Glieder und glänzende, polierte Flächen, wie die messingnen Kronleuchter mit ihren vielen Kugeln und Knöpfen, die Leuchter und ähnliche Geräte sie aufweisen. Zu besonders glänzender Entfaltung gelangte das Gewerbe der Plattner d. i. der Harnifchmacher. „Durch die sogenannte getriebene Arbeit, bei welcher man zur Herstellung von plastisch Figürlichem ober Ornamentalem in Metall sich sogenannter Punzen oder des spitzen Endes des Arbeitshammers bediente, wurde der Rüstung, besonders den Helmen, das Schwere und Drückende genommen. Gravierungen (Grabstichelarbeiten), Ätzungen und Ciselierungen (getriebene Arbeiten) lieferten die Ornamente, deren Reichtum und Mannigfaltigkeit jeder Beschreibung spottet. Auch Verzierungen von Gold und Silber brachte man auf den stählernen Panzern und Helmen an und zwar durch die sogenannte Tauschierarbeit. Sie bestaub barin, daß man Linien in den Gegenstanb vertiefte, Golb- ober Silberplättchen auflegte, biefe mit dem Polierstahl einrieb und dann den Gegenstanb bis zum Schwarzwerben auf glühenbe Kohlen legte, worauf er noch einmal poliert würde." Ein- Nicht unerwähnt biirfen auch die eingelegten Holzarbeiter: bleiben, die am Ende des sechzehnten und im siebzehnten Jahrhundert vor- arbett' herrschten. Neben der Verwenbung tierschiebener Holzarten an einem Geräte benutzte man balb auch Elfenbein, feine Steine, Schilbpatt, Email und Metall als Einlagen.
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