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1. Vom großen Interregnum bis zur Reformation - S. 115

1893 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
115 Hierher gehört auch die im sechzehnten Jahrhundert blühende Wappen- ^7 Malerei, von der sich auf den Kircheuftühlen, an bunten Fenstern. Be-Malerei, gräbnisplätzen, Altären u. s. w. in den Kirchen wie auch in alten Häusern noch zahlreiche Spuren finden. Jedem Mitglieds der Familie sollte im Wappen die abgekürzte Chronik und das Ehrengedüchtnis derselben vorgehalten werden. „Wo in reichen patricischen oder adeligen Hänsern über der Hausthür, an Treppengeländern u. s. w. früher der drachentötende St. Georg zu edlem Rittertums gemahnt hatte, da mußte nun das Familienwappen diesen Dienst versehen; fand man sonst auf dem Grunde der Schüsseln und Teller Adam und Eva unter dem Baume oder die Verkündigung Mariä u. dgl., so trat nun an die Stelle solcher Bildwerke das Wappen. In den patricischen Familien, namentlich in Nürnberg, Augsburg und andern Städten, wo die Anwesenheit von Künstlern Gelegenheit gab, wurde es Sitte, sogenannte Geschlechtsstammbücher zu führen, in welchen Abstammung und Verzweigung der Familie verzeichnet war. Jedem einzelnen Namen ist in der Regel das Wappen und häufig auch die Figur iu feiner Malerei beigefügt." So umgaben die Erzeugnisse der Kunst und des Sunstgewerbes$ie ®r= den Bürger in der Kirche, auf dem Markte und den Straßen. derene^-s Häuser in langer Reihe mit Bildnereien und Malereien oft aufs «erae.r5 . 11 des in prächtigste geziert waren; die Kunst schuf der Familie ein trauliches..0»^ Heim, das in allen Teilen den Wohlstand und die Freude feiner Be-""d,^a-wohner an allem Edlen und Erhabenen verriet. Die ans Eichenholz gefertigten und durch eingelegte Arbeit wie durch Schnitzerei und Eisen-öeschlag oft kunstreich geschmückten Schränke und Truhen bargen reiche schätze an Leinenzeug, Stickereien und Bildzeug (Weberei mit eingearbeiteten Bildern). Vom Kaminsims blinkten die blank geputzten Zinnsachen herab; an Koffern und ähnlichen Geräten, die mit Leder überzogen waren, erfreuten eingeschnittene oder gepreßte Verzierungen, häufig bemalt und vergoldet, das Auge. Auf Börten und Schränken prangten hohe, reich verzierte Krüge; Schüsseln, Teller und Kredenz-b. i. Darreichschalen zeigten eingebrannte Malereien. Wer es irgend erschwingen konnte, kaufte venetianisches Glas, das von deutschen Künstlern noch wieder besonders verziert war; auch den zierlich geformten Trinkgläsern wußte man phantastisch zusammengesetzte Füße von Metall zu geben. Seit dem Ende des sechzehnten Jahrhunderts war es allgemeiner Brauch geworden, die Gesimse der Zimmertäfelung mit eingerahmten Bilbern auszustatten. Selbst die Kleibung mochte das kuust- 8*
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